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Antimykotika Arzneimittelgruppen

Antimykotika sind eine grosse Gruppe von Wirkstoffen, welche für die Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise Fusspilz, Hautpilz, Nagelpilz, Candidamykosen und systemische Pilzinfektionen mit Schimmelpilzen. Ihre Effekte beruhen häufig auf der Hemmung von Enzymen, welche an der Synthese von Ergosterol, einem wichtigen Bestandteil der Pilzzellmembran, beteiligt sind. Antimykotika werden sowohl topisch als auch systemisch verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören zum Beispiel Hautausschläge, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und Leberfunktionsstörungen. Einige Antimykotika sind CYP450-Inhibitoren und können Interaktionen verursachen.

synonym: Fungizide, Fungistatika, Pilzmittel, Antipilzmittel, Antimycotica

Produkte

Antimykotika sind unter anderem als Cremen, Salben, Puder, Lösungen, Tabletten, Kapseln und Injektionspräparate im Handel.

Struktur und Eigenschaften

Die Antimykotika sind eine strukturell heterogene Wirkstoffklasse. Innerhalb der Antimykotika lassen sich jedoch verschiedene Gruppen identifizieren, z.B. die Azol-Antimykotika und die Allylamine (siehe unten).

Wirkungen

Antimykotika haben antimykotische, fungistatische oder fungizide Eigenschaften gegen Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze. Einige sind zusätzlich antibakteriell und antiparasitär, also gegen Bakterien und Parasiten wirksam.

Viele Antimykotika (z.B. Azol-Antimykotika, Allylamine) hemmen die Ergosterolsynthese. Ergosterol ist ein essenzieller Bestandteil der Pilzzellmembran, der ähnliche Funktionen ausübt wie das Cholesterol bei Tieren. Die Drug Targets sind Enzyme, welche an der Biosynthese beteiligt sind. Dies führt zur Akkumulation von toxischen Vorstufen und zur Störung des Aufbaus der Zellmembran der Pilze.

Die Echinocandine stören die Biosynthese des Polysaccharids 1,3-β-D-Glukan, ein wichtiger Bestandteil der Pilzzellwand. Die Wirkstoffe hemmen ebenfalls ein Enzym.

Mehrere Moleküle von Amphotericin B bilden Poren in der Zellmembran der Pilze und führen so zur ihrer Auflösung.

Ciclopirox blockiert die Aufnahme lebenswichtiger Stoffe in die Pilzzelle.

Tavaborol inhibiert selektiv die Proteinsynthese in den Pilzen durch Hemmung der Leucyl-tRNA-Synthetase, ein Korrekturenzym, das zu den Aminoacyl-tRNA-Synthetasen gehört.

Indikationen

Für die Behandlung von Pilzinfektionen. Zu den typischen Anwendungsgebieten gehören:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden sowohl topisch als auch systemisch (peroral, parenteral) verabreicht.

Wirkstoffe

Im Folgenden ist eine Auswahl von Wirkstoffen dargestellt. Weitere Informationen finden Sie unter den Arzneimittelgruppen.

Azol-Antimykotika:

Allylamine:

Polyene:

Morpholin-Derivate:

Hydroxypyridonderivate:

Echinocandine:

Fettsäuren:

Farbstoffe:

Säuren:

Pyrimidine:

Thiocarbamate:

Anorganische Verbindungen:

Benzylamine:

Oxaborole:

Benzofurane:

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Verschiedene Antimykotika, insbesondere die Azol-Antimykotika, sind Inhibitoren von CYP450-Isoenzymen und können entsprechende Wechselwirkungen verursachen. Bei der gleichzeitigen Einnahme von CYP-Substraten kann ihre Plasmakonzentration ansteigen und das Risiko für unerwünschte Wirkungen nimmt zu.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen von Antimykotika gehören (Auswahl, Beispiele aus den Gruppen):

siehe auch

Pilzinfektionen, Heilpilze

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.8.2023 geändert.
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