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Azol-Antimykotika Arzneimittelgruppen Antimykotika

Azol-Antimykotika sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Antimykotika, welche für die Behandlung von lokalen und systemischen Pilzinfektionen verabreicht werden. Ihre Effekte beruhen auf der Hemmung des Enzyms Lanosterol-14α-Demethylase, das an der Synthese von Ergosterol beteiligt ist. Dies führt zu einer Akkumulation von toxischen Vorstufen und einem Mangel an Ergosterol, das für die Pilzzellmembran benötigt wird. Zu den Anwendungsgebieten gehören beispielsweise ein Fusspilz, Hautpilzinfektionen, ein Scheidenpilz, ein Soor und systemische Pilzinfektionen. Bei der systemischen Behandlung können als Nebenwirkungen unter anderem Hautreaktionen, Kopfschmerzen, gastrointestinale Störungen und erhöhte Leberwerte vorkommen. Azol-Antimykotika sind Hemmer von CYP450-Isoenzymen und verursachen entsprechende Wechselwirkungen.

synonym: Imidazol-Antimykotika, Triazol-Antimykotika

Produkte

Azol-Antimykotika sind in der Schweiz sowohl zur topischen als auch zur systemischen Behandlung zugelassen. Es sind in zahlreiche Darreichungsformen verfügbar - unter anderem Cremen, ein Mundgel, Puder, Sprays, Tabletten, Kapseln, Injektionspräparate, Vaginalcremen und Vaginaltabletten. Das erste Azol-Antimykotikum kam in den 1950er-Jahren in den Handel.

Struktur und Eigenschaften

Die Bezeichnung Azol bezieht sich auf Heterozyklen, welche Stickstoffatome enthalten. Die meisten Azol-Antimykotika enthalten ein Imidazol (z.B. Econazol), einige auch ein Triazol (z.B. Fluconazol, Itraconazol). Man spricht entsprechend auch von Imidazol-Antimykotika und Triazol-Antimykotika. Der Stickstoff der Heterozyklen bindet an das Häm-Eisen des Drug Targets.

Wirkungen

Azol-Antimykotika (ATC D01AC , ATC J02AB ) haben antimykotische (fungistatische bis fungizide) Eigenschaften, d.h. sie sind gegen Pilze wie Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze wirksam. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Enzyms Lanosterol-14α-Demethylase (CYP51A1) in den Pilzen. Dadurch wird die Synthese von Ergosterol aus Lanosterol gehemmt, was zu einer Akkumulation von toxischen Vorstufen und zur Störung des Aufbaus der Zellmembran der Pilze führt. Einige Vertreter sind auch gegen grampositive und gramnegative Bakterien sowie gegen Parasiten aktiv.

Indikationen

Für die Behandlung von lokalen und systemischen Pilzinfektionen, wie beispielsweise:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Anwendung ist vom Arzneimittel abhängig.

Wirkstoffe

Topische Azol-Antimykotika:

Systemische Azol-Antimykotika:

Es existieren weitere Vertreter, die in der Schweiz nicht oder nicht mehr verfügbar sind.

Kontraindikationen

Zu den Gegenanzeigen gehören (Auswahl):

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Azol-Antimykotika sind Inhibitoren von CYP450-Isoenzymen und haben bei einer systemischen Anwendung ein hohes Potenzial für Wechselwirkungen. Bei der gleichzeitigen Einnahme von CYP-Substraten kann ihre Plasmakonzentration ansteigen und das Risiko für unerwünschte Wirkungen nimmt zu.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen bei einer lokalen (dermalen) Anwendung gehören Hautreaktionen wie Juckreiz, ein Hautbrennen und Schmerzen auftreten.

Bei einer systemischen Behandlung können unter anderem Hautreaktionen, Kopfschmerzen, gastrointestinale Störungen und erhöhte Leberwerte vorkommen.

Ein Problem stellen Resistenzen dar, welche die Pilze gegen die Antimykotika entwickeln können.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.5.2023 geändert.
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