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Micafungin Arzneimittelgruppen Antimykotika Echinocandine

Micafungin ist ein antimykotischer Wirkstoff aus der Gruppe der Echinocandine, der zur Vorbeugung und Behandlung schwerer Candida-Infektionen eingesetzt wird. Es wird als Infusion verabreicht und kann auch bei Kindern und Neugeborenen angewandt werden. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Synthese von 1,3-β-D-Glucan, einem essentiellen Bestandteil der Pilzzellwand. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Blutbildstörungen, Stoffwechselstörungen, Kopfschmerzen, Venenentzündung, Verdauungsbeschwerden, veränderte Leberwerte, Hautausschlag, Fieber und ein erhöhter Muskeltonus.

synonym: Micafunginum, Micafunginum natricum, Micafungin-Natrium

Produkte

Micafungin ist als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel (Mycamine®). In der Schweiz wurde es im Jahr 2012 zugelassen. Generika sind registriert.

Struktur und Eigenschaften

Micafungin (C56H70N9NaO23S, Mr = 1292.3 g/mol) ist ein komplexes Molekül, das als Derivat eines Fermentationsprodukts des Pilzes Coleophoma empetri F-11899 gewonnen wird. Es liegt im Arzneimittel als Micafungin-Natrium vor, ein lichtempfindliches, hygroskopisches, weisses Pulver, das in Wasser löslich ist.

Wirkungen

Micafungin (ATC J02AX05 ) hat fungizide Eigenschaften gegen Candida-Hefen. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Hemmung der Synthese von 1,3-β-D-Glucan, einem essentiellen Bestandteil der Pilzzellwand. Dies führt zu einer Auflösung der Pilze.

Indikationen

Zur Behandlung invasiver und ösophagaler Candidamykosen. Bei einer Stammzelltransplantation und Neutropenie zur Vorbeugung von Candida-Infektionen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als Infusion verabreicht. Micafungin kann auch bei Neugeborenen und bei Kindern eingesetzt werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Micafungin wird unter anderem von CYP3A metabolisiert, wobei dies nicht der Hauptstoffwechselweg ist. Es besteht ein geringes Potenzial für Wechselwirkungen, die von CYP3A metabolisiert werden. Patienten, die mit Sirolimus, Nifedipin oder Itraconazol behandelt werden, müssen auf mögliche Nebenwirkungen dieser Medikamente überwacht werden. Weitere Interaktionen sind mit Amphotericin B-Desoxycholat möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Blutbildstörungen (Leukopenie, Neutropenie, Anämie), Stoffwechselstörungen (Hypokaliämie, Hypomagnesämie, Hypokalzämie), Kopfschmerzen, Venenentzündung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, veränderte Leberwerte, Hautausschlag, Fieber und ein erhöhter Muskeltonus. Während der Behandlung muss die Leberfunktion regelmässig kontrolliert werden, da bei längerfristiger Anwendung möglicherweise ein Risiko für die Entstehung von Lebertumoren besteht.

siehe auch

Echinocandine

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.7.2024 geändert.
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