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Akuter Durchfall Indikationen

Als akuter Durchfall wird ein häufiger Stuhlgang mit einer flüssigen oder breiigen Stuhlkonsistenz bezeichnet, der weniger als zwei Wochen anhält. Zugrunde liegt häufig eine virale oder bakterielle Infektion und Lebensmittel. Er ist oft harmlos und geht innert kurzer Zeit wieder von alleine vorbei. Durchfall kann jedoch auch Ausdruck einer schweren Erkrankung sein und zu einer gefährlichen Entwässerung führen, welche einen fatalen Ausgang nehmen kann. Deshalb ist bei bestimmten Patientengruppen und Symptomen eine ärztliche Abklärung angezeigt. Zur Behandlung werden unter anderem die orale Rehydratationslösung, Motilitätshemmer wie Loperamid, Probiotika und Gerbstoffe eingesetzt.

synonym: Diarrhö, Diarrhoe

Symptome

Als akuter Durchfall wird ein häufiger Stuhlgang mit einer flüssigen oder breiigen Stuhlkonsistenz bezeichnet (≥ 3 Entleerungen innert 24 Stunden, Stuhlgewicht > 200 g / Tag). Er dauert in der Regel nicht länger als eine Woche und geht häufig von alleine vorbei. Falls er länger als zwei Wochen anhält, wird von einem persistierenden resp. chronischen Verlauf gesprochen.

Zu den möglichen Begleitsymptomen gehören abhängig von der Ursache unter anderem Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Appetitmangel, Fieber, Blähungen, Erschöpfung und Blut im Stuhl. Ein grosser Flüssigkeitsverlust kann zu einer gefährlichen Dehydratation führen und ist akut lebensbedrohlich (z.B. Cholera).

Ursachen

Die Diarrhö („durchfliessen“) ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom, welches als Ausdruck zahlreicher Erkrankungen und Zustände entsteht:

Bei einem chronisch wiederkehrenden Durchfall ist unter anderem an ein Reizdarmsyndrom, entzündliche Darmerkrankungen, Tumore, eine Lactoseintoleranz und Stoffwechselstörungen zu denken.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in ärztlicher Behandlung. Wichtig ist die Abschätzung der Hydratation des Patienten. Ein akuter Durchfall lässt sich nicht immer selbst behandeln. Eine ärztliche Konsultation wird unter anderem bei folgenden Zeichen und Patienten empfohlen:

Nicht medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung

Die orale Rehydratationslösung (ORS) ersetzt die verlorengegangene Flüssigkeit und die Elektrolyte:

Peristaltikhemmer binden an die μ-Opioid-Rezeptoren in der Darmwand, hemmen dadurch die Darmbewegungen und verlängern die Verweildauer des Stuhls. Loperamid zeichnet sich im Gegensatz zu anderen Opioiden wie Codein dadurch aus, dass es vorwiegend lokal wirksam ist und kaum in das zentrale Nervensystem gelangt:

Probiotika werden zur Vorbeugung und Behandlung von Durchfallerkrankungen eingesetzt. Sie normalisieren die Darmflora, indem sie sich im Darm ansiedeln oder den Aufbau einer gesunden Darmflora fördern. Sie können bereits bei Säuglingen angewandt werden:

Antiinfektiva sind kausal gegen die verursachenden infektiösen Erreger wirksam. Sie werden nur selten bei definierten Krankheitsbildern eingesetzt. Eine unspezifische Anwendung ist nicht angezeigt:

Enkephalinase-Inhibitoren:

Pflanzliche Arzneimittel:

Gerbstoffe wirken zusammenziehend, gerbend und antiseptisch und können so möglicherweise die übermässige Sekretion der Flüssigkeit reduzieren. Warme Tees haben einen positiven Einfluss auf Bauchkrämpfe:

Quellstoffe binden Wasser und verfestigen so den Stuhl:

Pflanzliche Motilitätshemmer:

Krampflösende Mittel werden gegen die begleitenden Darmkrämpfe eingesetzt:

Verdauungsenzyme:

siehe auch

Magen-Darm-Grippe, Verstopfung, Dehydratation, Stuhl, Lebensmittelvergiftung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.9.2023 geändert.
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