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Metoclopramid Arzneimittelgruppen Prokinetika Dopamin-Antagonisten

Metoclopramid ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Prokinetika. Es regt die Peristaltik des oberen Verdauungstrakts an, fördert die Magenentleerung und wird gegen Motilitätsstörungen, Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Metoclopramid überquert im Unterschied zu Domperidon die Blut-Hirn-Schranke und kann aufgrund seiner antidopaminergen Wirkung besonders bei Säuglingen und Kindern extrapyramidale Nebenwirkungen wie zum Beispiel unwillkürliche Bewegungen und Krämpfe verursachen.

synonym: Metoclopramidum PhEur, Metoclopramidi hydrochloridum PhEur, Metoclopramidi hydrochloridum anhydricum, Metoclopramidi hydrochloridum monohydricum, MCP

Produkte

Metoclopramid ist in Form von Tabletten, als Lösung und Injektionslösung im Handel (Paspertin®, Primpéran®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1967 zugelassen.

Die Tropfen und die Suppositorien für Kinder wurden im November 2011 aufgrund des Risikos für extrapyramidale Nebenwirkungen vom Markt genommen.

Struktur und Eigenschaften

Metoclopramid (C14H22ClN3O2, Mr = 299.8 g/mol) ist ein Benzamid. Es liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Das auch verwendete Metoclopramidhydrochlorid ist in Wasser sehr leicht löslich. Metoclopramid ist ein strukturelles Analogon des Lokalanästhetikums Procain.

Wirkungen

Metoclopramid (ATC A03FA01 ) hat vor allem im oberen Gastrointestinaltrakt prokinetische Eigenschaften. Es ist antiemetisch, antidopaminerg, peripher antiserotonerg (5-HT3) und indirekt cholinerg. Im Unterschied zu Domperidon überquert es die Blut-Hirn-Schranke und kann im ZNS wie die Neuroleptika zentrale unerwünschte Wirkungen auslösen.

Indikationen

Metoclopramid wird zur Behandlung von Motilitätstörungen, wie z.B. Reizmagen, Sodbrennen, bei diabetischer Gastroparese, postoperativer Magenatonie, gegen Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen verschiedener Ursache, im Rahmen diagnostischer Untersuchungen und bei Refluxösophagitis eingesetzt.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Die orale Einnahme erfolgt in der Regel 30 Minuten vor den Mahlzeiten.

Kontraindikationen

Die Anwendung bei Kinder und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren wird nicht empfohlen. Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Arzneimittel-Wechselwirkungen finden sich in der Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Angst, Ruhelosigkeit und Durchfall.

siehe auch

Prokinetika, Domperidon, Dopaminantagonisten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 4.9.2024 geändert.
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