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Prokinetika Arzneimittelgruppen

Prokinetika sind Wirkstoffe, welche die Bewegungen der glatten Muskulatur des Verdauungstrakts anregen und gegen Übelkeit und Erbrechen, Völlegefühl, Aufstossen und eine Verstopfung eingesetzt werden. Viele haben zusätzlich antiemetische Wirkungen. Die Effekte beruhen unter anderem auf dem Antagonismus an Dopamin- und an Serotonin-Rezeptoren. Die Arzneimittel werden systemisch verabreicht, zum Beispiel als Tabletten, Schmelztabletten, Tropfen und Injektionslösungen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, eine Verlängerung des QT-Intervalls und extrapyramidale Störungen. Die Substrate von CYP3A4 sind anfällig für Wechselwirkungen.Produkte

Prokinetika sind unter anderem in Form von Tabletten, Schmelztabletten, Lösungen, Suspensionen und Injektionslösungen im Handel.

Struktur und Eigenschaften

Prokinetika haben keine einheitliche chemische Struktur, einige sind aber miteinander verwandt, zum Beispiel Cisaprid mit Prucaloprid.

Wirkungen

Die Wirkstoffe (ATC A03F ) haben prokinetische Eigenschaften, d.h. sie fördern die Bewegungen (Peristaltik) der glatten Muskulatur des Verdauungstrakts. Dadurch beschleunigen sie beispielsweise die Entleerung des Magens und wirken einem Völlegefühl entgegen. Prokinetika können zusätzlich den Tonus in den unteren Abschnitten der Speiseröhre erhöhen und die Symptome eines Refluxes aufheben.

Prokinetika haben in der Regel zusätzlich antiemetische Effekte, d.h. sie sind gegen Übelkeit und Erbrechen wirksam.

Die Wirkungen beruhen unter anderem auf dem Antagonismus an Dopamin- und Serotonin-Rezeptoren im Darm und in der Chemorezeptor-Triggerzone der Area postrema, welche ausserhalb der Blut-Hirn-Schranke liegt.

Indikationen

Nicht alle Prokinetika sind für alle Anwendungsgebiete freigegeben:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden systemisch (peroral, rektal und parenteral) verabreicht. Die maximale Dosis soll aufgrund der Risiken nicht überschritten werden.

Wirkstoffe

Weitere:

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Bei Domperidon muss beachtet werden, dass es ein Substrat von CYP3A4 ist und eine Inhibition die Plasmakonzentration erhöht, was zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Prokinetika können aufgrund ihrer pharmakodynamischen Eigenschaften die Absorption anderer Arzneimittel beeinflussen.

Unerwünschte Wirkungen

Aufgrund der prokinetischen Wirkungen kann Durchfall als unerwünschte Wirkung auftreten.

Einige Prokinetika, zum Beispiel Domperidon und Metoclopramid, können das QT-Intervall verlängern und selten zu Herzrhythmusstörungen führen. Cisaprid wurde deshalb vom Markt genommen.

Metoclopramid überquert im Unterschied zu Domperidon die Blut-Hirn-Schranke und kann aufgrund seiner antidopaminergen Wirkung extrapyramidale Nebenwirkungen wie zum Beispiel Bewegungsstörungen und Krämpfe verursachen.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 9.4.2024 geändert.
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