Vision Autor Werben SPENDEN ♥ Newsletter Angebote Facebook

Magnesium Arzneimittelgruppen Mineralstoffe

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff mit muskelentspannenden, abführenden und antiarrhythmischen Eigenschaften, der als Cofaktor zahlreicher Enzyme wirksam ist. Magnesium wird unter anderem bei Mangelzuständen, bei einem erhöhten Bedarf und bei Wadenkrämpfen eingenommen. Daneben existieren zahlreiche weitere Anwendungsgebiete. Bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Arzneimittel ist Vorsicht geboten, weil Magnesium deren Aufnahme in den Körper reduzieren kann. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein weicher Stuhl und Durchfall.

synonym: Mg

Produkte

Magnesium ist zahlreichen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten und unter anderem in Form von Tabletten, Brausetabletten, Kautabletten, Lutschtabletten, Kapseln, Direktgranulat, als Pulver, Injektionslösung und Granulat erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

Magnesium (Mg, Ordnungszahl: 12) liegt in Arzneimitteln in Form verschiedener anorganischer und organischer Salze vor, z.B. als Magnesiumchlorid, Magnesiumgluconat, Magnesiumcitrat, Magnesiumaspartat, Magnesiumglutamat, Magnesiumglycerophosphat und Magnesiumorotat.

Die Salze unterscheiden sich unter anderem in der Löslichkeit, der Bioverfügbarkeit und dem Anteil an elementarem Magnesium, den sie enthalten. Es wird auch zwischen organischem (mit Kohlenstoff) und anorganischem Magnesium (z.B. Magnesiumchlorid) unterschieden. Ausführliche Informationen finden Sie hierzu im Artikel Organisches Magnesium.

Elementares Magnesium ist ein glänzender, grauer und leichter Festkörper mit einer hohen Reaktivität. Es reagiert zum Beispiel mit Sauerstoff unter Abgabe der Valenzelektronen und wird dabei reduziert. Die typische Oxidationszahl ist + II.

Siehe auch unter Redox-Reaktionen.

Magnesiumspäne oder -pulver sind entzündlich und brennen mit einer weissen Flamme. Das Pulver kann als Staub explodieren. Bei einem Brand soll kein Wasser verwendet werden, denn Magnesium reagiert mit Wasserdampf unter Bildung des ebenfalls brennbaren Wasserstoffs (!):

Zum Löschen eignet sich deshalb nur trockener Sand oder Metallbrandpulver (Löschpulver). Magnesium gehört zu den Vorläuferstoffen für Explosivstoffe.

Wirkungen

Magnesium (ATC A12CC ) hat unter anderem muskelentspannende, abführende, teilweise gefässerweiternde und antiarrhythmische Eigenschaften. Es ist ein Cofaktor von hunderten von Enzymen, ein physiologischer Calcium-Antagonist und es reduziert die Acetylcholinfreisetzung am Skelettmuskel.

Magnesium kommt beim Menschen vor allem im Knochen, in den Zähnen, in der Muskulatur und in den Zellen vor. Es ist an der Mineralisation des Knochens, an der Muskelentspannung, der Energiegewinnung und der Signalübertragung im Gehirn beteiligt.

Ein klinisch manifester Magnesiummangel kann schwere Beschwerden verursachen. Dazu gehören Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen, Herzrhythmusstörungen, eine halbseitige Lähmung, Schwindel und ein Delirium. Zu den möglichen Ursachen gehören eine übermässige Ausscheidung über den Verdauungstrakt und die Niere. Protonenpumpeninhibitoren (PPI) und Diuretika können einen Magnesiummangel auslösen.

Anwendungsgebiete

Zu den möglichen Anwendungsgebieten gehören (Auswahl):

Elementares Magnesium:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden je nach Indikation und Arzneiform zwischen ein- bis viermal täglich eingenommen. Es existieren Produkte, die nur einmal täglich verabreicht werden müssen. Der Tagesbedarf für Erwachsene liegt zwischen 300 bis 400 mg Mg2+.

Kontraindikationen

Magnesium ist kontraindiziert bei:

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Magnesium kann die Absorption und damit die Bioverfügbarkeit anderer Arzneimittel reduzieren. Dazu gehören Eisen und Tetrazykline. Es soll daher nicht gleichzeitig mit diesen Medikamenten verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen weiche Stühle und Durchfall. Durch eine Dosisreduktion können diese Nebenwirkungen reduziert werden.

siehe auch

Magnesiummangel, Organisches Magnesium, Metalle

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

© PharmaWiki 2007-2024
Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.3.2024 geändert.
Impressum und Datenschutzerklärung
Produkte zu dieser Seite anzeigen