Fieber IndikationenFieber ist eine unspezifische Erhöhung der Körpertemperatur, die häufig von einem Krankheitsgefühl, einer Schwäche, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und zentralnervösen Störungen begleitet wird. Fieber wird vom Körper selbst und häufig als Reaktion auf eine Infektionskrankheit wie beispielsweise eine Grippe, eine Erkältung oder Covid-19 hervorgerufen. Aber auch chronische Krankheiten und Arzneimittel wie die Impfstoffe können Fieber auslösen. Zu den Komplikationen gehören Fieberkrämpfe und eine Dehydratation. Das Fieber selbst und die Fieberkrämpfe sind aber grundsätzlich nicht gefährlich. Auch besteht keine Korrelation zwischen der Höhe des Fiebers und dem Schweregrad der Krankheit, wichtig ist der Allgemeinzustand. Für die Behandlung wird Ruhe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr empfohlen. Arzneimittel, welche das Fieber senken, werden als Antipyretika bezeichnet. Dazu gehören zum Beispiel Paracetamol und NSAR wie Ibuprofen oder die Mefenaminsäure. Für die kausale Therapie können weitere Medikamente erforderlich sein.
synonym: Febris
SymptomeAkutes Fieber bezeichnet die Erhöhung der Körpertemperatur über 38.0 °C. Zu den möglichen Beschwerden gehören unter anderem ein Krankheitsgefühl, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwitzen, Schüttelfrost, zentralnervöse Störungen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, ein schneller Puls und glänzende Augen.
Als Komplikationen können bei hohem Fieber Fieberkrämpfe, Halluzinationen, eine Verwirrtheit und eine Dehydratation auftreten. Fieberkrämpfe sind zwar beunruhigend, sie sind aber nicht gefährlich. Sie kommen nur bei einem kleinen Teil der Kinder vor.
Zur Definition liegen verschiedene Angaben vor. Von einer „Temperatur“ wird ab 37.5 °C bis zu einer Körpertemperatur von 38.0 °C gesprochen, wobei diese Körpertemperaturen durchaus noch physiologisch sind. Von hohem Fieber spricht man in der Regel ab 39 °C oder 39.5 °C. Der Körper kontrolliert das Fieber selbst, es steigt in der Regel nicht über etwa 41 °C an.
UrsachenFieber ist eine unspezifische und physiologische Reaktion des Körpers, die als Ausdruck zahlreicher möglicher Ursachen entstehen kann. Dazu gehören zum Beispiel Infektionskrankeiten wie eine Grippe, eine Erkältung und Covid-19, eine chronische Erkrankung, Autoimmunkrankheiten wie eine rheumatoide Arthritis, Hitzerkrankungen, Tumore und bestimmte Arzneimittel, zum Beispiel Impfstoffe. Am häufigsten entsteht Fieber als Folge einer Infektion.
Das Fieber selbst ist in der Regel nicht gefährlich, aber Fieber kann Erkrankungen begleiten, die Komplikationen verursachen und adäquat behandelt werden müssen, zum Beispiel eine Hirnhautentzündung, eine Malaria oder eine Lungenentzündung.
Es besteht keine Korrelation zwischen der Höhe des Fiebers und der Schwere der Erkrankung. Wichtig sind die zusätzlichen Symptome und der Allgemeinzustand.
DiagnoseDie Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung oder der Ursache erfolgt in ärztlicher Behandlung anhand der Patientengeschichte, der körperlichen Untersuchung, mit Labormethoden und bildgebenden Verfahren.
Die Körperkerntemperatur wird am besten rektal im Darm mit einem digitalen Fieberthermometer gemessen. Zwei gute Alternativen sind die Messung unter der Zunge oder im Ohr mit einem digitalen Ohrthermometer. Ohrthermometer werden mit einer Schutzkappe verwendet. Dabei soll das Ohr etwas nach in die Richtung des Hinterkopfs gezogen werden.
Quecksilberthermometer sollen nicht mehr verwendet werden und das Thermometer soll sauber und desinfiziert sein. Bei der Messung muss beachtet werden, dass eine körperliche Aktivität und das Duschen oder Baden die Temperatur erhöhen können.
Fieberthermometer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Nicht medikamentöse BehandlungDie Behandlung soll sich wenn immer möglich nach der Ursache orientieren. Zu den allgemein empfohlenen Massnahmen gehören:
- Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um einer Austrocknung vorzubeugen.
- Tee trinken.
- Bettruhe, Vermeiden von Anstrengungen.
- Sich mit einer Decke zudecken.
- Bei Schüttelfrost eine Wärmflasche verwenden.
- Den Allgemeinzustand überwachen.
Für die medikamentöse und symptomatische Behandlung werden insbesondere bei hohem Fieber die sogenannten Antipyretika, also Arzneimittel gegen Fieber, eingesetzt. Dabei handelt es sich um die folgenden Gruppen. Bei einer Temperatur oder leichtem Fieber sind Medikamente nicht unbedingt erforderlich. Sie führen aber zu einer angenehmen Linderung der Beschwerden. Antipyretika vermögen die Temperatur in der Regel nur leicht und nicht bis auf die normale Körpertemperatur zu senken.
- ist fiebersenkend und schmerzlindernd. Es gilt als besser verträglich als die NSAR und ist nicht entzündungshemmend.
Nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAR):
- wie Ibuprofen, Naproxen und Diclofenac haben fiebersenkende, schmerzlindernde und zusätzlich auch entzündungshemmende Eigenschaften. Sie sind potenziell weniger gut verträglich als Paracetamol, der Effekt kann aber stärker ausgeprägt sein.
Weitere Analgetika:
- Metamizol hat ebenfalls fiebersenkende und schmerzlindernde Eigenschaften und ist für die Behandlung von Fieber zugelassen.
- Zu den Phytopharmaka, die gegen Fieber eingesetzt werden gehören Diaphoretika und pflanzliche Antipyretika wie Holunderblüten, Lindenblüten und Weidenrinde.
Für Kinder stehen ohne ärztliche Verordnung Paracetamol und Ibuprofen je nach Präparat und Alter des Kindes unter anderem als Zäpfchen („Fieberzäpfchen“), Sirupe, Suspensionen, Direktgranulate, Tropfen oder Tabletten zur Verfügung. Acetylsalicylsäure soll Kindern mit viralen Infekten nicht verabreicht werden (Reye-Syndrom).
Für die kausale Therapie können weitere Medikamente erforderlich sein.
siehe auchFieber bei Säuglingen und Kleinkindern
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
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- Fachliteratur
- Lehrbücher der Pädiatrie
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- Roth A.R., Basello G.M. Approach to the adult patient with fever of unknown origin. Am Fam Physician. 2003, 68(11), 2223-8 Pubmed
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