Peristaltikhemmer Arzneimittelgruppen AntidiarrhoicaPeristaltikhemmer sind Wirkstoffe, welche die Bewegungen des Darms verlangsamen und die Transitzeit des Darminhalts verlängern. Dadurch wird der Stuhl fester und die Anzahl der Darmentleerungen wird reduziert. Peristaltikhemmer werden für die Behandlung von Durchfallerkrankungen und bei einer Hyperaktivität des Verdauungstrakts eingesetzt. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise Loperamid, Diphenoxylat, Opioide, Opiumtinktur und Anticholinergika. Die Arzneimittel werden in der Regel peroral verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale und zentralnervöse Störungen.
synonym: Antipropulsiva
ProduktePeristaltikhemmer sind unter anderem in Form von Tabletten, Schmelztabletten, Kapseln und als Sirupe im Handel. Der bekannteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Loperamid (Imodium®, Generika).
Struktur und EigenschaftenPeristaltikhemmer gehen strukturell auf Opioide wie Morphin und Pethidin und auf Tropanalkaloide wie Atropin und Scopolamin zurück.
WirkungenPeristaltikhemmer (ATC A07DA ) hemmen die Bewegungen des Verdauungstrakts und verlängern die Transitzeit des Darminhalts. Dadurch wird die Absorption von Wasser erhöht und der Stuhl wird fester. Die Anzahl der Darmentleerungen wird reduziert.
IndikationenFür die Behandlung von Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache und einer Hyperaktivität des Verdauungstrakts.
DosierungGemäss der Fachinformation. Peristaltikhemmer werden in der Regel peroral verabreicht.
WirkstoffeOpioid-Rezeptor-Agonisten, Opioide:
Parasympatholytika (Anticholinergika):
- Atropin
- Scopolamin
- Scopolaminbutylbromid
- Antihistaminika der 1. Generation
Parasympatholytika haben eine Zulassung für Bauchkrämpfe.
KontraindikationenZu den Gegenanzeigen gehören (Auswahl):
- Überempfindlichkeit
- Durchfall mit Blut im Stuhl und Fieber
- Salmonellose, Shigellose, Campylobacter-Enteritis
- Pseudomembranöse Kolitis
- Verstopfung, Risiko für einen Darmverschluss
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Störungen wie eine Verstopfung und zentrale Störungen wie Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit.
siehe auchDurchfall, Opioide, Parasympatholytika
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachliteratur
- Patel K.S., Thavamani A. Physiology, Peristalsis. 2022, StatPearls Publishing Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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