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Morphin Arzneimittelgruppen Opioide

Morphin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Opioide, der als natürlicher Bestandteil im Milchsaft des Schlafmohns (Papaver somniferum) vorkommt. Es hat schmerzlindernde, hustenreizlindernde und psychotrope Eigenschaften und wird hauptsächlich zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt. Ein weiteres medizinisches Anwendungsgebiet ist die orale Substitutionsbehandlung bei einer Opioidabhängigkeit. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem eine Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Appetitmangel, Bauchschmerzen, Schwitzen, Hautausschlag, Juckreiz, Schwindel, Kopfschmerzen, Dämpfung und Müdigkeit. Morphin wird auch als Rauschmittel missbraucht und kann körperlich und psychisch abhängig machen. Eine Überdosis ist lebensgefährlich.

synonym: Morphinum, Morphium, Morphini sulfas pentahydricus, Morphini sulfas PhEur, Morphinsulfat-Pentahydrat, Morphini hydrochloridum PhEur, Morphinhydrochlorid

Produkte

Morphin ist in der Schweiz in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, unter anderem in Form von Tabletten, Retardtabletten, Kapseln, Sirupen, Morphintropfen, Suppositorien und als Injektionspräparate. Es wird in Apotheken auch als Magistralrezeptur zubereitet.

Struktur und Eigenschaften

Morphin (C17H19NO3, Mr = 285.3 g/mol) liegt in Arzneimitteln hauptsächlich als Morphinhydrochlorid und als Morphinsulfat-Pentahydrat vor. Dabei handelt es sich um weisse, kristalline Pulver, die in Wasser löslich sind. Morphin ist ein pflanzliches Alkaloid, das im Milchsaft des Schlafmohns (Papaver somniferum L.) vorkommt. Der getrocknete Milchsaft wird als Opium bezeichnet.

Wirkungen

Morphin (ATC N02AA01 ) hat schmerzlindernde, hustenreizlindernde psychotrope, dämpfende und beruhigende Eigenschaften. Die Effekte beruhen hauptsächlich auf der Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren.

Wirkmechanismus der Opioide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dosis ist von der Darreichungsform abhängig. Morphin wird hauptsächlich peroral, parenteral und rektal verabreicht.

Missbrauch

Morphin kann als euphorisierendes Rauschmittel missbraucht werden. Deshalb ist der Verkauf strikt reguliert und die Arzneimittel unterstehen der Betäubungsmittelgesetzgebung.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Morphin wird hauptsächlich in der Leber von UGT2B7 zu Morphin-3-glucuronid (M3G) und Morphin-6-glucuronid (M6G) konjugiert und zu Normorphin demethyliert. Morphin-6-glucuronid ist ein aktiver Metabolit.

Wechselwirkungen sind unter anderem mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, Alkohol, anderen Opioiden, Opioid-Antagonisten, Anticholinergika, Cimetidin, Diuretika, P-gp-Inhibitoren und Muskelrelaxantien möglich. Morphin darf nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Appetitmangel, Bauchschmerzen, Schwitzen, Hautausschlag, Juckreiz, Schwindel, Kopfschmerzen, Dämpfung und Müdigkeit.

Morphin kann bei einer Überdosis zu einer Atemlähmung (Atemdepression), tiefem Blutdruck, einem Kreislaufversagen und Koma führen. Als Antidote werden Opioid-Antagonisten verabreicht.

Morphin kann körperlich und psychisch abhängig machen und bei raschem Absetzen Entzugssymptome verursachen.

siehe auch

Morphintropfen, Opioide, Opioid-Antagonisten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.1.2024 geändert.
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