Salicylate


synonym: Salizylate
ProdukteAls erster Wirkstoff aus der Gruppe der Salicylate wurde bereits im 19. Jahrhundert die Salicylsäure als Arzneimittel verwendet. Heute sind Salicylate unter anderem in Form von Tabletten, Kautabletten, Brausetabletten, als Pulver, Granulate, Gele, Emgele, Cremen, Salben im Handel (Auswahl). Das mit Abstand bekannteste Salicylat ist die Acetylsalicylsäure.
Struktur und EigenschaftenAls Salicylate werden Derivate der Salicylsäure bezeichnet, hauptsächlich die Salze und Ester. Die Aminosalicylate wie Mesalazin enthalten eine Aminogruppe. Salicylate kommen auch natürlich in Lebensmitteln und in Pflanzen vor.
Die Salicylate (ATC N02BA ) haben schmerzlindernde, entzündungshemmende, fiebersenkende und thrombozytenaggregationshemmende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Hemmung der Biosynthese der der Prostaglandine durch Inhibition der Cyclooxygenasen.
Wirkmechanismus der NSAR, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZu den medizinischen Indikationen und Anwendungsgebieten gehören:
- Fieber, Schmerzen, entzündliche Erkrankungen
- Zur Vorbeugung und Behandlung thrombotischer, kardio- und zerebrovaskulärer Ereignisse (Acetylsalicylsäure 100 mg)
- Entzündliche Darmerkrankungen: Colitis ulcerosa
- Schmerzen und Entzündungen im Mundraum, Zahnungsbeschwerden (als Mundgel)
- Sport- und Unfallverletzungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, venöse Beinleiden (topische Präparate)
- UV-Filter für Sonnenschutzmittel
Gemäss der Fachinformation. Salicylate werden sowohl systemisch als auch ausschliesslich topisch angewandt.
WirkstoffeZu den Vertretern gehören (Auswahl):
- Acetylsalicylsäure (Aspirin®)
- Benorilat
- Cholinsalicylat (z.B. Mundisal®)
- Diethylaminsalicylat (Reparil N® Gel)
- Diflunisal
- Hydroxyethylsalicylat (Midalgan®)
- Lysinacetylsalicylat (Alcacyl®, Aspegic®)
- Mesalazin (z.B. Asacol®)
- Methylsalicylat
- Olsalazin (Dipentum®, ausser Handel)
- Salicylamid (Osa®)
- Salicylsäure und ihre verschiedenen Salze
- Salol (Dermophil Indien®)
- Salsalat (in der Schweiz nicht im Handel)
Pflanzliche „Salicylate“:
KontraindikationenBei einer oralen Verabreichung müssen zahlreiche Gegenanzeigen beachtet werden. Dazu gehören (Auswahl):
- Überempfindlichkeit, auch gegen andere Salicylate
- Magen- und Darmgeschwüre, gastrointestinale Blutungen
- Blutungsneigung
- Leber-, Nieren- und Herzinsuffizienz
- Kombination mit Methotrexat
- Letztes Drittel der Schwangerschaft
- Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einer Virusinfektionen und Fieber (Reye-Syndrom)
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen bei eine oralen Verabreichung gehören Mikroblutungen, Magenbeschwerden, Dyspepsie, Asthma, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Salicylate können schwerwiegende Nebenwirkungen wie beispielsweise Magen- und Darmgeschwüre, Überempfindlichkeitsreaktionen, schwere Blutungen und Nierenfunktionsstörungen verursachen.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Hare L.G., Woodside J.V., Young I.S. Dietary salicylates. J Clin Pathol, 2003, 56(9), 649-50 Pubmed
- Mason L., Moore R.A., Edwards J.E., McQuay H.J., Derry S., Wiffen P.J. Systematic review of efficacy of topical rubefacients containing salicylates for the treatment of acute and chronic pain. BMJ, 2004, 328(7446), 995 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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