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Lidocain Arzneimittelgruppen Lokalanästhetika

Lidocain ist ein lokalanästhetischer, schmerzlindernder, antiarrhythmischer und juckreizlindernder Wirkstoff aus der Gruppe der Lokalanästhetika. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Einstroms von Natriumionen über spannungsabhängige Natriumkanäle in die Nervenzellen. Zu den Anwendungsgebieten gehören die Vorbeugung und Behandlung von Schmerzen und Juckreiz, die Anästhesie und Herzrhythmusstörungen. Das Arzneimittel wird topisch oder parenteral verabreicht. Bei einer topischen Verabreichung können als Nebenwirkung lokale Reaktionen auftreten. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen bei einer parenteralen Verabreichung gehören eine Bradykardie, Parästhesien, Schwindel, Veränderungen des Blutdrucks, Übelkeit und Erbrechen. Eine unbeabsichtige intravasale Verabreichung oder eine Überdosierung sind potenziell lebensgefährlich.

synonym: Lidocainum PhEur, Lidocaini hydrochloridum PhEur, Lidocaini hydrochloridum monohydricum, Lidocainhydrochlorid-Monohydrat, Lignocain, Lidocaine

Produkte

Lidocain ist unter anderem in Lutschtabletten, Mund- und Rachensprays, Injektionslösungen, Cremen, Gelen, Salben, Augentropfen, Ohrentropfen und Suppositorien enthalten.

Struktur und Eigenschaften

Lidocain (C14H22N2O, Mr = 234.3 g/mol) liegt in Arzneimitteln in der Regel als Lidocainhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Es ist ein Lokalanästhetikum vom Amidtyp.

Wirkungen

Lidocain (ATC D04AB01 ) hat ist lokalanästhetische, schmerzlindernde, juckreizlindernde und antiarrhythmische Eigenschaften. Es hat einen schnellen Wirkungseintritt und eine mittlere Wirkungsdauer.

Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Einstroms von Natriumionen über spannungsabhängige Natriumkanäle in die Nervenzellen. Dadurch wird die Depolarisation und die Reizleitung entlang der Nervenfasern unterdrückt. Das Gewebe wird in der Folge schmerzunempfindlich. Die Halbwertszeit beträgt knapp zwei Stunden.

Wirkmechanismus der Lokalanästhetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Lidocain wird parenteral und topisch verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit anderen Lokalanästhetika, Antiarrhythmika, Betablockern, Cimetidin sowie mit CYP-Inhibitoren und -Induktoren beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Bei einer topischen Verabreichung können lokale Reaktionen wie beispielsweise Rötungen, Ödeme und ein Brennen auftreten.

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen bei einer parenteralen Verabreichung gehören eine Bradykardie, Parästhesien, Schwindel, Veränderungen des Blutdrucks, Übelkeit und Erbrechen.

Eine versehentliche intravasale Injektion und eine Überdosierung sind gefährlich und können unter anderem zu einer zentralen Toxizität und einem Herzstillstand führen.

siehe auch

Lokalanästhetika, Lidocain-Pflaster

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.7.2024 geändert.
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