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Betablocker Arzneimittelgruppen Antihypertonika Sympatholytika

Betablocker sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Antihypertonika und Sympatholytika, die unter anderem für die Behandlung eines Bluthochdrucks, einer chronischen Herzinsuffizienz und bei einer Angina pectoris eingesetzt werden. Daneben existieren zahlreiche weitere Anwendungsgebiete. Betablocker senken den Blutdruck und die Herzfrequenz, wirken antiarrhythmisch und reduzieren die Herzarbeit und den Sauerstoffverbrauch des Herzens. Ihre Effekte beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus an Beta-Adrenozeptoren. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, eine Bradykardie, kalte Extremitäten, ein tiefer Blutdruck und gastrointestinale Störungen. Die Wirkstoffe werden nach verschiedenen Kriterien eingeteilt, unter anderem in unselektive und kardioselektive Vertreter.

synonym: Beta-Adrenozeptor-Antagonisten, Beta-Rezeptorblocker, Beta-Sympatholytika

Produkte

Betablocker sind in der Schweiz in Form von Tabletten, Filmtabletten, Retardtabletten, als Kapseln, Lösung, Augentropfen und als Injektions- und Infusionslösungen erhältlich.

Als erster Vertreter aus dieser Gruppe kam Mitte der 1960er-Jahre Propranolol (Inderal®) in den Handel. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören heute Atenolol, Bisoprolol, Metoprolol und Nebivolol (siehe unten). Betablocker ist die Abkürzung für die Bezeichnung Beta-Adrenozeptor-Antagonisten.

Struktur und Eigenschaften

Betablocker liegen oft als Racemate vor. Beide Enantiomere können unterschiedliche Aktivitäten aufweisen. Es wird zwischen lipophilen und hydrophilen Betablockern unterschieden.

Wirkungen

Betablocker (ATC C07 ) haben blutdrucksenkende, antianginöse, peripher gefässverengende und antiarrhythmische Eigenschaften. Sie wirken auf das Reizleitungssystem und die Kontraktilität des Herzens (Beta1-Rezeptoren):

Dadurch wird die Herzarbeit und der Sauerstoffverbrauch gesenkt. Des Weiteren hemmen die Betablocker die Freisetzung von Renin und senken am Auge den Augeninnendruck. Vor allem die unselektiven Betablocker können zu einer Bronchokonstriktion führen (Beta2-Rezeptoren).

Die Effekte beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus an Beta-Adrenozeptoren (Beta1 und/oder Beta2), d.h. einer Verdrängung der natürlichen Liganden Noradrenalin und Adrenalin. Betablocker gehören zu den Sympatholytika, d.h. sie heben Effekte des Sympathikus, eines Anteils des vegetativen Nervensystems, auf.

Wirkmechanismus der Sympatholytika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Einteilung der Betablocker

Weitere Kriterien:

Indikationen

Herz-Kreislauf:

Nervensystem:

Augenerkrankungen:

Nebennierenmarkserkrankungen:

Schilddrüsenerkrankungen:

Dermatologie:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Dosierungsintervall ist von der Halbwertszeit der Wirkstoffe abhängig.

Missbrauch

Betablocker können in Sportarten, in denen eine ruhige Hand erforderlich ist, als Dopingmittel missbraucht werden und sind deshalb verboten. Dazu gehören zum Beispiel das Bogenschiessen und das Billard.

Wirkstoffe

Betablocker enthalten in der Regel das Suffix -olol.

Nicht selektive Betablocker (Beta1- und Beta2-Rezeptoren):

Beta1-selektive Betablocker:

Mit α1-blockierender Wirkung:

Für die Glaukomtherapie:

Es existieren weitere Wirkstoffe, die in der Schweiz nicht oder nicht mehr im Handel sind.

Kontraindikationen

Zu den Gegenanzeigen gehören (Auswahl):

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen sind mit anderen Antihypertonika und mit anderen Arzneimittel, welche das Herz-Kreislauf-System beeinflussen, möglich, also z.B. mit Antiarrhythmika. Calciumkanalblocker sollen nicht gleichzeitig verabreicht werden. Einige Betablocker sind Substrate von CYP450-Isoenzymen, so z.B. Metoprolol. Bei der Anwendung von Antidiabetika muss beachtet werden, dass Betablocker die Symptome einer Hypoglykämie maskieren können.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Schwäche, Schwindel, Bradykardie, kalte Extremitäten, Hypotonie und gastrointestinale Störungen. Atemstörungen und eine Bronchokonstriktion treten vor allem bei unselektiven Betablockern auf.

siehe auch

Sympatholytika, Hypertonie

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.5.2023 geändert.
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