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Dosierungsintervall Pharmakokinetik

Als Dosierungsintervall wird der zeitliche Abstand zwischen der Verabreichung der Einzeldosen eines Arzneimittels bezeichnet.

synonym: Tau

Definition und Diskussion

Als Dosierungsintervall (Symbol: τ, Tau) wird die Zeitspanne zwischen der Verabreichung der Einzeldosen eines Arzneimittels bezeichnet. Wird beispielsweise morgens um 8 Uhr und abends um 20 Uhr je 1 Tablette verabreicht, beträgt das Dosierungsintervall 12 Stunden.

Das typische Dosierungsintervall liegt bei mehreren Stunden oder einem Tag. Es gibt allerdings auch Medikamente, die selten verabreicht werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel die Bisphosphonate für die Vorbeugung und Behandlung einer Osteoporose. Sie können abhängig vom Präparat täglich, wöchentlich, monatlich, alle drei Monate oder sogar einmal jährlich verabreicht werden.

Wöchentliche Einnahme eines Medikaments. Das Dosierungsintervall beträgt 7 Tage. Zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Ein langes Dosierungsintervall kann einen Vorteil für die Therapietreue darstellen. Allerdings kann die Verabreichung auch vergessen gehen, wenn sie selten erfolgt.

Das Dosierungsintervall ist von der Darreichungsform, der Pharmakokinetik und der Elimination des Wirkstoffs abhängig. Ein Ausdruck für die Elimination ist die Halbwertszeit. Je kürzer die Halbwertszeit ist, desto kürzer ist entsprechend auch das Dosierungsintervall. So hat beispielsweise das Schmerzmittel Ibuprofen eine Halbwertszeit im Bereich von einer bis drei Stunden. Dementsprechend muss es bei Schmerzen zwischen drei- bis viermal täglich eingenommen werden. Durch eine Retardierung, also die langsame und kontinuierliche Freisetzung aus der Arzneiform, kann das Dosierungsintervall verlängert werden.

Ein adäquates Dosierungsintervall ist die Voraussetzung für das Erreichen des Steady-State. Ist es zu kurz, kann es zu einer Kumulation und unerwünschten Wirkungen kommen. Ist es hingegen zu lang, kann der Steady-State nicht erreicht werden. Bei einer Einmaldosis gibt es kein Dosierungsintervall.

Illustration

Einnahme von Arzneimitteln und Dosierungsintervall, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Einmal täglich

Bei einer einmal täglichen Verabreichung wird ein Arzneimittel alle 24 Stunden und immer zur selben Tageszeit verabreicht, z.B. um 8 Uhr morgens.

Zweimal täglich

Zweimal täglich bedeutet in der Regel, dass ein Medikament im Abstand von 12 Stunden eingenommen wird, z.B. morgens um 8 Uhr und abends um 20 Uhr. Es gibt aber auch Arzneimittel, die z.B. morgens und mittags verabreicht werden. Bei dieser Anweisung ist immer eine Präzisierung erforderlich.

Dreimal täglich

Bei einer dreimal täglichen Verabreichung wird das Medikament im Prinzip alle 8 Stunden verabreicht, also beispielsweise morgens um 8 Uhr, um 16 Uhr und nachts um 24 Uhr. Da dies nicht praktikabel ist, wird häufig das Arzneimittel oft morgens, mittags und abends gegeben. Dann ist das Dosierungsintervall aber unterschiedlich lang.

Viermal täglich

Viermal täglich bedeutet im Prinzip, dass ein Arzneimittel alle 6 Stunden verabreicht wird, also beispielsweise um 8 Uhr, 14 Uhr, 20 Uhr und 2 Uhr morgens. In der Praxis werden beispielsweise Schmerzmittel oft morgens, mittags, abends und vor dem Schlafengehen eingenommen (vgl. Abbildung). Das ist beispielsweise für Paracetamol zulässig, bei dem das Dosierungsintervall gemäss Fachinformation mindestens 4 bis 8 Stunden betragen soll. Im oben abgebildeten Beispiel ist das Dosierungsintervall in der Nacht lang, was zu einem Wirkungsverlust führen könnte. Tagsüber ist es teilweise hingegen eher kurz.

siehe auchLiteraturAutor

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.10.2023 geändert.
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