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Schizophrenie Indikationen

Die Schizophrenie ist eine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung, die sich in Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Denk- und Sprechstörungen, Bewegungsveränderungen und Negativsymptomen wie einem sozialen Rückzug, einem Interessen- und Motivationsverlust äussert. Sie schränkt die Möglichkeiten für eine Teilnahme am Sozial- und Berufsleben deutlich ein. Die Ursachen sind multifaktoriell und liegen in der Vererbung, in Störungen während der Entwicklung und in Veränderungen der Neurotransmission. Für die medikamentöse Behandlung werden in erster Linie Neuroleptika (Antipsychotika) eingesetzt, von welchen viele Antagonisten an Dopamin- und Serotonin-Rezeptoren sind. Symptome

Zu den möglichen Beschwerden im Zusammenhang mit einer Schizophrenie gehören:

Die Betroffenen sehen oft selbst nicht ein, dass sie krank sind.

Typische Komplikationen sind Depressionen, Angststörungen, Suizidgedanken, soziale Störungen, funktionelle Einschränkungen, Einsamkeit und ein Rauschmittelmissbrauch. Probleme bei der Ausbildung, in Beziehungen und bei der Arbeit treten aufgrund der Verhaltensveränderungen und der Denkstörungen fast zwangsläufig auf. Die Betroffenen sind oft arbeitsunfähig und haben eine kürzere Lebenserwartung.

Die Störung wird meistens erstmals im Jugendalter und im jungen Erwachsenenalter diagnostiziert, sie kann aber vor allem bei Frauen auch später auftreten. Männer sind etwas häufiger betroffen. Laut der Literatur kommt die Schizophrenie bei etwa einem Prozent der Bevölkerung vor.

Ursachen

Die Ursachen für die Erkrankung sind multifaktoriell. Störungen in den Neurotransmittersystemen (z.B. Dopamin, Glutamat, Serotonin), Veränderungen des Gehirns und die Vererbung (Genetik) tragen zur Entstehung bei.

Der Missbrauch von Rauschmitteln wie Cannabis stellt einen Risikofaktor und Trigger dar. Umgekehrt versuchen sich Betroffene im Sinne einer „Selbstmedikation“ auch selbst mit Alkohol, Nicotin und Drogen zu therapieren und geraten in eine Abhängigkeit.

Weitere Faktoren sind Entwicklungsstörungen wie ein Kindheitstrauma, Probleme während der Schwangerschaft sowie bei und nach der Geburt.

Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und mit einem strukturierten Fragebogen in psychiatrischer Behandlung gestellt. Für den Ausschluss anderer Erkrankungen können auch bildgebende Verfahren und Labormethoden zum Einsatz kommen. Weitere psychiatrische Störungen und Erkrankungen des Gehirns können ähnliche Beschwerden verursachen und müssen bei der Abklärung ausgeschlossen werden.

Nicht medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung

Die Schizophrenie ist nicht heilbar, aber seit den 1950er-Jahren stehen wirksame antipsychotische Arzneimittel zur Verfügung, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Für die medikamentöse Behandlung werden in erster Linie die Neuroleptika (Antipsychotika) eingesetzt. Sie haben antipsychotische, antimanische, dämpfende, beruhigende, antidopaminerge, antiemetische und anticholinerge Eigenschaften. Ihre Effekte beruhen auf der Interaktion mit Neurotransmittersystemen im zentralen Nervensystem. Viele Neuroleptika sind Antagonisten an Dopamin- und an Serotonin-Rezeptoren und heben so die Effekte dieser biogenen Amine auf. Vor allem die älteren Wirkstoffe sind zusätzlich Antagonisten an Alpha-Adrenozeptoren, muscarinischen Acetylcholin-Rezeptoren und Histamin-Rezeptoren. Es werden verschiedene Generationen unterschieden. Neben Tabletten, Schmelztabletten, Lösungen und Injektionen stehen auch Injektionspräparate zur Verfügung, die intramuskulär gespritzt werden und langwirksam sind.

Einige typische Beispiele von Neuroleptika sind (Auswahl):

Zu den Risiken der Therapie gehören extrapyramidale Störungen, ein Parkinsonismus mit einem Zittern, das maligne neuroleptische Syndrom, anticholinerge unerwünschte Wirkungen, eine Gewichtszunahme, metabolische Störungen, eine Hyperglykämie und Herzrhythmusstörungen aufgrund einer Verlängerung des QT-Intervalls. Bei Clozapin muss das Risiko für eine Agranulozytose beachtet werden.

Wirkmechanismus der Neuroleptika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Weitere Psychopharmaka wie Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer, Anxiolytika und Entwöhnungsmittel können eingesetzt werden.

Parasympathomimetika:

siehe auch

Neuroleptika

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.9.2024 geändert.
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