PharmaWiki - Nüsse

Nüsse

Nüsse sind trockene Schliessfrüchte mit einer verholzten Schale, welche in der Regel einen einzelnen Samen umgibt. Zu den Nüssen werden beispielsweise Haselnüsse, Walnüsse, Eicheln, Edelkastanien und Macadamianüsse gezählt. Nicht alle Früchte, welche als Nüsse bezeichnet werden, sind dies auch im botanischen Sinn. Nüsse enthalten viel Fett, Proteine, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidanzien. Sie haben einen hohen Brennwert von bis zu über 700 kcal pro 100 g. Trotzdem gilt der regelmässige Verzehr einer kleinen Menge pro Tag ist gesundheitsfördernd. Nüsse können möglicherweise der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen.

synonym: Nussfrüchte

Produkte

Nüsse sind unter anderem gesalzen, geröstet, gemahlen, blanchiert sowie mit und ohne Haut in Lebensmittelgeschäften und im Fachhandel erhältlich. Ebenfalls verfügbar sind Nussöle und -cremen, welche aus den Nüssen hergestellt werden. Zahlreiche verarbeitete Nahrungsmittel enthalten Nüsse oder Nussöl.

Foto: Haselnüsse © PharmaWiki

Vertreter

Nüsse sind trockene Schliessfrüchte mit einer verholzten Schale, welche in der Regel einen einzelnen Samen umgibt. Die Schale öffnet sich bei echten Nüssen nicht von selbst, um den Kern freizugeben.

Die folgende Liste zeigt bekannte Vertreter, die umgangssprachlich als Nüsse bezeichnet werden. Im botanischen Sinn handelt es sich dabei nicht immer um echte Nüsse – viele davon sind eigentlich Stein- und nicht Nussfrüchte! So zum Beispiel die Pistazien.

Frucht	Pflanze	Lateinischer Pflanzenname
Cashews	Cashewbaum	Anacardium occidentale
Eicheln	Eiche	Quercus sp.
Erdnüsse	Erdnuss	Arachis sp.
Haselnüsse	Hasel	Corylus sp.
Kokosnüsse	Kokospalme	Cocos nucifera
Macadamianüsse	Macadamiabaum	Macadamia sp.
Mandeln	Mandelbaum	Prunus dulcis
Marroni	Edelkastanie	Castanea sativa
Paranüsse	Paranussbaum	Bertholletia excelsa
Pekannüsse	Pekannussbaum	Carya illinoinensis
Pinienkerne	Pinie (Kiefer)	Pinus sp.
Pistazien	Pistazienbaum	Pistacia sp.
Walnüsse	Walnussbaum	Juglans regia

Siehe auch unter Samen.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen der Nüsse gehören:

Viel Fett - je nach Nuss zwischen etwa 40 bis über 70% - mit einem hohen Anteil an einfach ungesättigen Fettsäuren (MUFA). Daneben kommen auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) und ein geringer Anteil an gesättigten Fettsäuren vor.
Viele Proteine, Aminosäuren, z.B. Arginin
Kohlenhydrate
Ballaststoffe
Vitamine, z.B. Vitamin E, Folsäure, B-Vitamine
Mineralstoffe, z.B. Magnesium, Calcium, Kalium, Eisen, Selen, Mangan
Antioxidanzien, Flavonoide, Carotinoide
Phytosterole, kein Cholesterin
Wasser

Nüsse haben einen hohen Brennwert von 600 bis über 700 kcal pro 100 g. Marroni unterscheiden sich von den anderen Nüssen durch ihren hohen Stärkegehalt. Nüsse sollten in der Regel mit der Haut verzehrt werden, weil diese einen Teil der Nährstoffe beinhaltet.

Wirkungen

Nüsse haben zwar einen hohen Fettanteil und entsprechend viele Kalorien. Interessanterweise gelten sie trotzdem als gesund und sind ein Bestandteil einer gesunden Ernährung. Es wurden lipidsenkende, cholesterinsenkende, kardioprotektive, antitumorale, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften nachgewiesen.

Der regelmässige Verzehr kann möglicherweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für einen Diabetes senken. Trotz der vielen Kalorien sollen Nüsse bei einem moderaten Konsum die Entstehung von Übergewicht nicht fördern - im Gegenteil, sie können sogar beim Gewichtsverlust helfen, weil sie sättigend wirken.

Auf ungesunde Zusatzstoffe in Nüssen, wie beispielsweise Zucker, Salz und fette Öle soll verzichtet werden.

Anwendungsgebiete

Als Lebensmittel, als Zwischenmahlzeit.
Für die Herstellung von Süssigkeiten, Brotaufstichen und Nussbrot.
Für die Herstellung verarbeiteter Nahrungsmittel.
Gewinnung von Fetten und Ölen für Lebens-, Arznei- und Körperpflegemittel.

Dosierung

Es wird empfohlen, täglich eine kleine Portion von ungesalzenen Nüssen, Samen oder Kernen pro Tag zu konsumieren. Aufgrund des hohen Brennwerts sollen sie nicht überkonsumiert werden.

Gegenanzeigen

Nüsse sollen nicht bei einer Überempfindlichkeit (Allergie) eingenommen werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen. Einige Nüsse wie beispielsweise Walnüsse können die Entstehung von Aphthen begünstigen und verschlechtern eine Landkartenzunge. Nüsse können mit unerwünschten Stoffen wie Mykotoxinen verunreinigt sein.

Bei den Paranüssen muss beachtet werden, dass sie einen hohen Selengehalt haben und radioaktive Radiumisotope enthalten.

siehe auch

Gesunde Ernährung, Samen, Kalorien, Orales Allergiesyndrom

Literatur

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Lexika und Handbücher der Lebensmitteltechnologie
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Schweizerische Gesellschaft für Ernährung
USDA Food Database

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.