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Guar Hilfsstoffe

Guar wird aus den Samen der Guarpflanze Cyamopsis tetragonolobus durch Zermahlen des Endosperms gewonnen. Er besteht vorwiegend aus Guargalactomannan, ein Polysaccharid, das aus D-Galactose und D-Mannose aufgebaut ist. Partiell hydrolysierter Guar (PHGG) ist ein wasserlöslicher Ballaststoff, der unter anderem bei einer Verstopfung und Durchfall, bei Hämorrhoiden und bei Übergewicht eingenommen wird. Während der Therapie soll ausreichend Flüssigkeit getrunken werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Blähungen.

synonym: Guarkernmehl, Guarbohne, E 412, Guarmehl, Guargummi, Guaran, Guar gum, Cyamopsidis seminis pulvis, Guari farina, PHGG

Produkte

Guar ist als Pulver und Granulat im Handel. Es ist in zahlreichen verarbeiteten Produkten enthalten.

Struktur und Eigenschaften

Guar (Cyamopsidis seminis pulvis) wird aus den Samen der aus Indien stammenden Guarpflanze Cyamopsis tetragonolobus (Fabaceae) durch Zermahlen des Endosperms gewonnen und besteht vorwiegend aus Guargalactomannan. Guar liegt als weisses oder fast weisses Pulver vor und ist fast geruchlos. Beim Lösen in Wasser entsteht ein Schleim unterschiedlicher Viskosität.

Guargalactomannan besteht aus Polysacchariden, die aus der D-Galactose und der D-Mannose zusammengesetzt sind - deshalb der Begriff Galacto-mannan. Es wird durch eine Teilhydrolyse aus Guar gewonnen. Guargalactomannan ist ein gelblich weisses Pulver, das in kaltem und warmem Wasser im Unterschied zu Guar löslich ist.

Partiell hydrolysierter Guar wird auch als als PHGG (partially hydrolyzed guar gum) bezeichnet.

Wirkungen

Guar (ATC A10BX01 ) hat quellende, emulsionsstabilisierende, verdickende, viskositätserhöhende und lipidsenkende Eigenschaften. Er bindet Flüssigkeit, verzögert die Magenentleerung und erhöht die Sättigung. Guar verlangsamt die Aufnahme der Kohlenhydrate und senkt die Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten. Da er nicht verdaut wird, gelangt er in den Dickdarm, wo er das Stuhlvolumen vergrössert, Flüssigkeit zurückhält und zu einem weicheren Stuhl führt, der sich zum Beispiel bei Hämorrhoiden positiv auswirkt.

Guar unterstützt sowohl die Darmflora als auch die Darmschleimhaut. Von den Darmbakterien werden aus Guar kurzkettige Fettsäuren gebildet, die den Darmzellen als Nahrung dienen. Man spricht von einem Präbiotikum.

AnwendungsgebieteDosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Der Vorteil der Produkte mit Guargalactomannan / PHGG liegt darin, dass diese im Unterschied zu anderen Ballaststoffen in Wasser löslich sind. Zudem sind sie geruchs- und geschmacksneutral und können deshalb auch Lebensmitteln zugegeben werden. Während der Behandlung soll ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Das Guarmehl sollte vorsichtshalber in einem zeitlichen Abstand von einer Stunde zu anderen Arzneimitteln eingenommen werden, weil es die Absorption beeinflussen kann. Bei einem Diabetes ist möglicherweise eine Anpassung der Dosis der Antidiabetika notwendig.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Störungen wie Blähungen, Völlegefühl, Magendruck, Übelkeit und Durchfall.

siehe auch

Johannisbrotkernmehl

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.9.2024 geändert.
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