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Cholecalciferol (Vitamin D3) Arzneimittelgruppen Vitamine Vitamin D

Cholecalciferol ist die Vorstufe des aktiven Vitamin D, welches eine zentrale Rolle bei der Regulation des Calcium- und Phosphatstoffwechsels spielt. Es wird hauptsächlich für die Vorbeugung und Behandlung eines Vitamin-D-Mangels und in Kombination mit Calcium gegen eine Osteoporose eingesetzt. Vitamin D hat im Körper weitere wichtige Funktionen, zum Beispiel für das Immunsystem, die Muskelfunktion und das Zellwachstum. Cholecalciferol wird in der Leber und Niere zum aktiven Wirkstoff Calcitriol metabolisiert. Die Arzneimittel werden in der Regel peroral eingenommen und seltener intramuskulär gespritzt. Die übliche Dosis beträgt abhängig vom Alter 400 bis 800 IE, wobei therapeutisch viel höhere Dosen verabreicht werden. Vitamin D3 kann täglich, wöchentlich oder monatlich eingenommen werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Hyperkalziämie, eine Hyperkalzurie, ein Hautausschlag, Juckreiz und Nesselfieber.

synonym: Cholecalciferolum PhEur, Colecalciferol, Vitamin D3, Sonnenvitamin

Produkte

Cholecalciferol (Colecalciferol) ist als Monopräparat als Lösung auf alkoholischer oder öliger Basis sowie in Form von Tabletten, Kautabletten und Weichkapseln im Handel. Des Weiteren stehen Injektionspräparate zur Verfügung.

Es sind zahlreiche Kombinationspräparate mit anderen Vitaminen und Mineralstoffen und insbesondere mit Calcium erhältlich, zum Beispiel Kautabletten und Brausetabletten.

Cholecalciferol ist in der Schweiz seit dem Jahr 1938 zugelassen und steht auch als Nahrungsergänzungsmittel in weiteren Darreichungsformen zur Verfügung.

Es muss beachtet werden, dass die Lösungen nach dem Anbruch eine begrenzte Haltbarkeit haben.

Struktur und Eigenschaften

Cholecalciferol (C27H44O, Mr = 384.6 g/mol) liegt als weisse Kristalle vor, die in Wasser praktisch unlöslich und in fetten Ölen und Ethanol löslich sind. Die Substanz ist luft-, wärme-, und lichtempfindlich. Als Lösungsmittel werden für die Arzneimittel zum Beispiel mittelkettige Triglyceride verwendet. Cholecalciferol gehört zur Gruppe der Secosteroide, welche sich durch eine Ringöffnung von den Steroiden ableiten.

Wirkungen

Cholecalciferol (ATC A11CC05 ) ist die Vorstufe von Calcitriol und wird im Körper in der Leber und in der Niere durch Hydroxylierung an Position 1 und 25 zu Calcitriol metabolisiert.

Vitamin D wird vom Körper selbst gebildet und mit Lebensmitteln zugeführt, zum Beispiel mit Milch, Butter und Eigelb. Cholecalciferol wird in der Haut unter dem Einfluss von UV-Strahlung aus 7-Dehydrocholesterol synthetisiert.

Vitamin D spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des Calcium- und Phosphathaushalts. Es fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat im Darm und den Einbau von Calcium in das Osteoid. In der Niere wird die Rückresorption von Calcium und Phosphat gehemmt. Vitamin D ist auch ein Antagonist des Parathormons an der Niere und im Darm.

Vitamin D hat weitere Funktionen im Stoffwechsel und ist unter anderem im Immunsystem, für die Muskulatur, das Zellwachstum und die Entwicklung von Bedeutung. Es hat antitumorale und immunmodulierende Eigenschaften. Vitamin-D-Rezeptoren kommen im Körper ubiquitär vor.

Viele Menschen haben einen Vitamin-D-Mangel, weil vor allem im Herbst bis im Frühling die Sonnenstrahlung zu gering ist und sich die Menschen im Sommer aufgrund der möglichen negativen Folgen der UV-Strahlung vor ihr schützen. Gleichzeitig ist die Aufnahme mit der Ernährung in der Regel ungenügend.

Vitamin D, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Des Weiteren existieren zahlreiche potenzielle Anwendungsgebiete, zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes, Infektionskrankheiten, Hauterkrankungen und Krebserkrankungen. Es sind aber keine zugelassenen medizinischen Indikationen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Vitamin D wird in der Regel peroral verabreicht. Es kann täglich, wöchentlich oder monatlich eingenommen werden. Seltener wird es auch intramuskulär gespritzt.

Die übliche Tagesdosis beträgt 400 bis 800 IE, wobei therapeutisch auch wesentlich höhere Dosen von 4000 IE bis über 10'000 IE verabreicht werden. Noch höhere Dosen werden bei einer Nebenschilddrüseninsuffizienz eingesetzt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit den folgenden Wirkstoffen beschrieben:

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Hyperkalziämie, eine Hyperkalzurie, ein Hautausschlag, Juckreiz und Nesselfieber.

siehe auch

Vitamin D, Calcium, Vitamin D für Säuglinge und Kleinkinder, Vitamin D2 (Ergocalciferol), Vitamine

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.1.2024 geändert.
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