Trimethoprim und Sulfamethoxazol


synonym: Cotrimoxazol, Cotrimoxazolum, Trimethoprimum PhEur, Sulfamethoxazolum PhEur, TMP-SMX, TM-SMZ
ProdukteTrimethoprim und Sulfamethoxazol sind in Form von Tabletten und als Sirup im Handel (Bactrim®, Generika). Das Arzneimittel ist in der Schweiz seit 1969 zugelassen. Der Bactrim®-Sirup ist nicht mehr erhältlich, aber es steht ein Generikum zur Verfügung (Nopil® Sirup). Die Fixkombination der beiden Wirkstoffe wird auch als Cotrimoxazol bezeichnet.
Struktur und EigenschaftenTrimethoprim (C14H18N4O3, Mr = 290.3 g/mol) ist ein Trimethoxybenzylpyrimidin. Es liegt als weisses bis gelblich weisses Pulver vor und ist in Wasser sehr schwer löslich. Sulfamethoxazol (C10H11N3O3S, Mr = 253.3 g/mol) ist ein Sulfonamid. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.
Trimethoprim | Sulfamethoxazol | ![]() | ![]() |
Trimethoprim und Sulfamethoxazol (ATC J01EE01 ) haben sind aufgrund der synergistischen Wirkungen bakterizide Eigenschaften. Die Einzelwirkstoffe wirken lediglich bakteriostatisch.
Die antibakteriellen Eigenschaften beruhen auf der Blockade des Folsäurestoffwechsels der Mikroorganismen an zwei unterschiedlichen Stellen. Trimethoprim hemmt die Dihydrofolsäure-Reduktase, Sulfamethoxazol hemmt die Dihydrofolsäure-Synthetase.
IndikationenFür die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten mit empfindlichen Keimen. Die Arzneimittel werden beispielsweise gegen Atemwegsinfektionen, Infektionen des Urogenitalsystems und Infektionen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt. Eine typische Indikation ist die akute Blasenentzündung (Zystitis) bei der Frau.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden üblicherweise morgens und abends in einem zeitlichen Abstand von 12 Stunden und nach dem Essen eingenommen. Die übliche Behandlungsdauer liegt bei 3 bis 5 Tagen. Für die Behandlung der Blasenentzündung ist auch die Verabreichung einer Einmaldosis möglich.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit, auch gegen andere Sulfonamide
- Ausgeprägte Leberparenchymschäden
- Schwere Niereninsuffizienz
- Megaloblastische Anämie aufgrund eines Folsäuremangels
- Früh- oder Neugeborene während der ersten sechs Lebenswochen
- Schwangerschaft im letzten Drittel
- Kombination mit Dofetilid
Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenArzneimittel-Wechselwirkungen wurden mit den folgenden Wirkstoffen beschreiben:
- Digoxin
- Phenytoin
- Trizyklische Antidepressiva
- Methotrexat
- Antidiabetika
- Orale Kontrazeptiva
- Indomethacin
- Diuretika
- Antikoagulantien
- Ciclosporin
- Pyrimethamin
- Amantadin
- Dofetilid (kontraindiziert)
Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Hyperkaliämie, Blutbildstörungen sowie ein makulopapulöser Hautausschlag mit Juckreiz.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Ho J.M., Juurlink D.N. Considerations when prescribing trimethoprim-sulfamethoxazole. CMAJ, 2011, 183(16), 1851-8 Pubmed
- Huovinen P. Resistance to trimethoprim-sulfamethoxazole. Clin Infect Dis, 2001, 32(11), 1608-14 Pubmed
- Libecco J.A., Powell K.R. Trimethoprim/sulfamethoxazole: clinical update. Pediatr Rev, 2004, 25(11), 375-80 Pubmed
- Masters P.A., O'Bryan T.A., Zurlo J., Miller D.Q., Joshi N. Trimethoprim-sulfamethoxazole revisited. Arch Intern Med, 2003, 163(4), 402-10 Pubmed
- Smilack J.D. Trimethoprim-sulfamethoxazole. Mayo Clin Proc, 1999, 74(7), 730-4 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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