Palpitationen IndikationenPalpitationen sind Herzschläge, die bewusst wahrgenommen werden. Dazu gehören ein Herzklopfen, ein hohe Herzfrequenz, ein Stolpern und Unregelmässigkeiten. Es existieren zahlreiche mögliche Ursachen, zum Beispiel Arzneimittel, Rauschmittel, Stress, psychiatrische Störungen wie Angst und Panikattacken sowie eine Schilddrüsenüberfunktion und eine Dehydratation. Palpitationen sind häufig harmlos, können aber auch von potenziell gefährlichen Herzkrankheiten wie der koronaren Herzkrankheit und Herzrhythmusstörungen verursacht werden. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.
synonym: Herzklopfen, Palpitations
SymptomeAls Palpitationen werden bewusst wahrgenommene Herzschläge bezeichnet, zum Beispiel ein Herzklopfen, ein schneller Herzschlag, ein Stolpern, Unregelmässigkeiten oder ein Flattern. Sie können die Betroffenen beunruhigen und starke Besorgnis auslösen.
UrsachenZu den möglichen Ursachen gehören:
- Zahlreiche Arzneimittel, z.B. Antihypertonika wie Betablocker, Sympathomimetika, Amphetamine, weitere Stimulanzien, SSRI, Phosphodiesterase-5-Hemmer, Vasodilatatoren
- Genussmittel mit Coffein: Energy-Drinks, Kaffee, Schwarztee, Guarana, Mate
- Rauschmittel wie Cocain, Alkohol, Nicotin
- Tiefer Blutdruck
- Sport
- Stress, Nervosität
- Müdigkeit
- Psychiatrische Störungen: Angststörungen, Panikattacken
- Lampenfieber
- Depressionen
- Fieber, Infektionskrankheiten
- Hormonveränderungen, Schwangerschaft
- Elektrolytstörungen, Dehydratation
- Hypoglykämie
- Anämie
- Hyperthyreose
- Herzkrankheiten, z.B. eine koronare Herzkrankheit
- Herzrhythmusstörungen
- Verlängertes QT-Intervall, Interaktionen
Palpitationen sind häufig harmlos, können selten aber auch Ausdruck einer schweren bis lebensbedrohlichen Erkrankung und Arrhythmie sein. Bei Begleitbeschwerden wie einem Bewusststeinsverlust, Schmerzen in der Brust oder einer Atemnot sollte sofort Kontakt mit dem Arzt, der Ärztin oder dem Rettungsdienst aufgenommen werden.
DiagnoseDie Diagnose wird in ärztlicher Behandlung anhand der Patientengeschichte, der klinischen Symptome, mit einem EKG und der körperlichen Untersuchung gestellt.
Nicht medikamentöse Behandlung- Stress abbauen
- Entspannungstechniken
- Bekannte Auslöser meiden.
- Keine illegalen Rauschmittel konsumieren.
Die Behandlung ist abhängig von der Ursache. Bei Stress und einer Nervosität können Beruhigungsmittel und Adaptogene hilfreich sein. Für die Therapie von Herzrhythmusstörungen werden Antiarrhythmika und Antithrombotika eingesetzt.
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- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachliteratur
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- Wexler R.K., Pleister A., Raman S. Outpatient approach to palpitations. Am Fam Physician, 2011, 84(1), 63-9 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.