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Snus Genussmittel

Bei Snus handelt es sich um zerriebenem Tabak mit Hilfsstoffen, der in Form kleiner Beutel oder als Paste zwischen der Oberlippe und der Mundschleimhaut platziert wird. Dabei wird das psychoaktive Nicotin über die Schleimhaut in den Blutkreislauf abgegeben. Snus wird als Genussmittel, als Alternative zu Rauchwaren und für die Raucherentwöhnung konsumiert. Populär ist es traditionell vor allem in Schweden und Skandinavien, es hat sich aber auch im übrigen Europa verbreitet. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Mundgeruch, Verfärbungen und Erkrankungen der Zähne, Schleimhauterkrankungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Verdauungsstörungen. Snus kann abhängig machen und die Anwendung birgt möglicherweise gesundheitliche Risiken. Aus unserer Sicht ist vom Konsum abzuraten.

synonym: Snüs, Schwedischer Snus, Eishockeydroge, Swedish moist stuff

Produkte

Snus wird traditionell in Schweden und anderen skandinavischen Ländern hergestellt und konsumiert. Es wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfunden. Mittlerweile wird es auch in vielen weiteren europäischen Ländern und in der Schweiz verwendet. Das Verkaufsverbot wurde in der Schweiz im Jahr 2019 aufgrund eines Bundesgerichtsentscheids aufgehoben.

Inhaltsstoffe

Es handelt sich um lose Ware oder kleine Beutel mit zerriebenen Tabakblättern, die Hilfsstoffe wie Wasser, Salze (Natriumchlorid, Natriumhydrogencarbonat), Feuchthaltemittel (Glycerol, Propylenglykol) und Aromastoffe enthalten. Das Natriumhydrogencarbonat dient zur Einstellung eines leicht basischen pH-Werts von etwa 8, bei welchem das Nicotin als freie Base besser absorbiert wird. Es handelt sich um ein vergleichbares Prinzip wie zum Beispiel bei Crack (Cocain, Freebase).

Wirkungen

Die Effekte beruhen hauptsächlich auf dem Alkaloid Nicotin, das aus dem Tabak freigesetzt und über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf absorbiert wird und so in das zentrale Nervensystem gelangt. Nicotin hat unter anderem psychotrope, entspannende, angstlösende und stimulierende Eigenschaften. Es fördert die Wachheit und die Konzentration. Aus Snus wird gemäss der Literatur eine vergleichbare oder höhere Menge Nicotin freigesetzt wie beim Rauchen.

Anwendungsgebiete

Snus wird hauptsächlich als Genussmittel und Stimulans konsumiert. Vergleichbar mit anderen oralen Nicotinprodukten wird es auch zur Raucherentwöhnung oder als Alternative zum Rauchen verwendet. Es ist jedoch umstritten, ob Snus tatsächlich dabei hilft, das Rauchen aufzugeben.

Dosierung

Snus wird zwischen der Mundschleimhaut und der Oberlippe platziert und dort zwischen 15 Minuten bis zu 12 Stunden gehalten. Auf diese Weise mischt sich der Tabak nicht mit dem Speichel und es muss nicht dauernd gespuckt werden. Einige Konsumenten „snusen“ wie Kettenraucher den ganzen Tag über.

Vorsichtsmassnahmen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in den Arzneimittel-Fachinformationen zu Nikotinersatzprodukten.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Mundgeruch, Verfärbungen und Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleischs, Schleimhauterkrankungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Schluckauf, ein schneller Puls, hoher Blutdruck und selten Herz-Kreislauf-Störungen.

Snus kann wie andere Tabakprodukte zu einer Abhängigkeit führen. Ob es schwere Krankheiten wie beispielsweise Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht, ist umstritten. Aus unserer Sicht ist vom Konsum aufgrund möglicher gesundheitlicher Risiken abzuraten.

siehe auch

Rauchen, E-Zigaretten, Shammah, Schnupftabak, Shisha, Abhängigkeit

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.3.2023 geändert.
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