Aromastoffe HilfsstoffeAromastoffe sind Hilfsstoffe, welche für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden. Sie verleihen vor allem den oralen und buccalen Medikamenten einen angenehmen Geschmack oder Geruch und erleichtern so die Verabreichung und erhöhen idealerweise die Therapietreue. Aromastoffe können Reinstoffe oder Gemische sein und sie sind natürlichen oder künstlichen Ursprungs.
synonym: Aroma, Aromatica, Aromaticum, Aromen
ProdukteAromastoffe sind in zahlreichen Arzneimitteln, in Medizinprodukten, Kosmetika, Genussmitteln und Lebensmitteln als Hilfsstoffe oder Zusatzstoffe enthalten. Sie sind im Fachhandel von spezialisierten Anbietern erhältlich.
Struktur und EigenschaftenBei den Aromastoffen handelt es sich um Substanzgemische oder um definierte Moleküle wie beispielsweise Vanillin oder Menthol. Sie können einen natürlichen (z.B. pflanzlichen, tierischen, mikrobiologischen) oder künstlichen (z.B. biotechnologischen, synthetischen) Ursprung haben. In der Gesetzgebung wird heute nur noch zwischen Aromastoffen und natürlichen Aromastoffen unterschieden.
Typische Beispiele von Aromen sind:
- Ananasaroma
- Ätherische Öle und ihre Inhaltsstoffe
- Bananenaroma
- Erdbeeraroma
- Grapefruitaroma
- Haselnussaroma
- Himbeeraroma
- Johannisbeeraroma, Cassis
- Kaffeearoma
- Kirschenaroma
- Mintaroma (Pfefferminze, Menthol)
- Orangenaroma
- Pfirsicharoma
- Schokoladenaroma
- Spearmint
- Traubenaroma
- Vanillearoma, Vanillin, Ethylvanillin
- Waldbeeraroma (Beerenaroma)
- Wassermelonenaroma
- Zimtaroma
- Zitronenaroma
Strukturell handelt es sich häufig um Aromaten (z.B. Vanillin), Ester (z.B. Isoamylacetat), Isoprenoide (z.B. Limonen, Menthol), Alkohole, Phenole und Aldehyde (z.B. Zimtaldehyd).
Für Tierarzneimittel werden beispielsweise auch Fleisch- und Fischaromen verwendet, etwa für Hunde und Katzen.
WirkungenAromastoffe geben hauptsächlich den oral oder buccal verabreichten Arzneimitteln einen angenehmen Geschmack und/oder Geruch. Sie erleichtern so die Verabreichung und können die Akzeptanz und idealerweise die Therapietreue erhöhen. Aromastoffe dienen auch zur Maskierung eines unangenehmen Geschmacks der Wirkstoffe (z.B. Bitterstoffe).
Anwendungsgebiete- Als Geschmackskorrigenzien und Geschmacksgeber.
- Für ein angenehmes Aroma des Arzneimittels.
- Für Arzneimittel in der Pädiatrie (Kinderheilkunde).
In der Regel werden für die Herstellung von Arzneimitteln nur geringe Mengen der Aromastoffe benötigt.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen. Aromastoffe können von den Patientinnen und Patienten als unangenehm empfunden werden. Falls ein Wechsel nicht möglich ist, kann eine Kühlung oder Verdünnung des Mittels empfohlen werden, sofern dies zulässig ist.
siehe auchHilfsstoffe, Beeren, Duftstoffe
Literatur- Aromenverordnung (CH, EU)
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachinformation
- Gebrauchsinformation
- Lehrbücher der pharmazeutischen Technologie
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.