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Sartane Arzneimittelgruppen Antihypertonika

Sartane sind blutdrucksenkende und gefässerweiternde Wirkstoffe, die für die Behandlung von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen eingesetzt werden. Zu den Indikationen gehören ein hoher Blutdruck, eine chronische Herzinsuffizienz und eine diabetische Nephropathie. Sartane greifen in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ein. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus am AT1-Rezeptor. Dadurch werden die Effekte von Angiotensin II an verschiedenen Organen aufgehoben. Die Arzneimittel werden in der Regel einmal täglich eingenommen. Mögliche unerwünschte Wirkungen sind ein tiefer Blutdruck, Kopfschmerzen, Schwindel, eine Hyperkaliämie, gastrointestinale Beschwerden, Muskelschmerzen und Müdigkeit.

synonym: Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten, Angiotensin-Rezeptor-Blocker, ARB, A2A

Produkte

Die meisten Sartane sind in Form von Tabletten oder Filmtabletten im Handel. Als erster Wirkstoff wurde in der Schweiz im Jahr 1994 Losartan zugelassen (Cosaar®, USA: 1995, Cozaar®). Sartane werden oft mit Hydrochlorothiazid fix kombiniert.

Der Name der Arzneimittelgruppe leitet sich vom Suffix -sartan der Wirkstoffe ab. Die Medikamente werden auch als Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bezeichnet.

Struktur und Eigenschaften

Typische Strukturelemente der Sartane sind ein Biphenyl, Heterozyklen wie ein Tetrazol und Imidazol sowie eine Carbonsäure. Einige Wirkstoff liegen als Prodrugs vor, so zum Beispiel Losartan und Candesartancilexetil. Losartan, der erste Vertreter, wurde in den 1980er-Jahren bei DuPont entwickelt.

Das Drug Target ist der Angiotensin-II-Rezeptor Typ 1, der sogenannte AT1-Rezeptor. Es handelt sich um einen GPCR (G protein–coupled receptor) mit 7 transmembranären Helices.

Bindung von Olmesartan an den AT1-Rezeptor. PDB: 4ZUD, zum Vergrössern anklicken.

Wirkungen

Sartane (ATC C09CA ) greifen in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ein. Die Effekte beruhen auf dem selektiven Antagonismus am AT1-Rezeptor. Dadurch werden die Effekte von Angiotensin II an diesem Rezeptor an verschiedenen Organen aufgehoben (glatte Gefässmuskulatur, Nebennieren, Nieren, Herz).

Die Sartane:

Wirkmechanismus der Sartane, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zu den Anwendungsgebieten gehören:

Nicht alle Wirkstoffe sind für dieselben Indikationen freigegeben.

WirkstoffeDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden in der Regel einmal täglich eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Einige Sartane sind Substrate von CYP450-Isoenzymen. Die Kombination mit Kaliumsupplementen oder Arzneimitteln, welche den Kaliumspiegel erhöhen, können zu einer Hyperkaliämie führen. Andere Antihypertonika können zu einer weiteren Senkung des Blutdrucks führen. Weitere Wechselwirkungen sind mit Lithium, NSAR, ACE-Hemmern und Aliskiren (kontraindiziert) möglich (Auswahl). Eine duale Inhibition des RAAS wird nicht empfohlen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein tiefer Blutdruck, Kopfschmerzen, eine Hyperkaliämie, gastrointestinale Beschwerden, Muskelschmerzen, Schwindel und Müdigkeit.

Im Unterschied zu den ACE-Hemmern hemmen die Sartane das Angiotensin Converting Enzyme (ACE) nicht und haben daher keinen Einfluss auf den Bradykininabbau. Bradykinin-vermittelte Nebenwirkungen wie der Reizhusten treten daher nur selten auf.

siehe auch

ACE-Hemmer, Renin-Inhibitoren, Renin-Angiotensin-System

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.5.2023 geändert.
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