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Clemastin Arzneimittelgruppen Antihistaminika

Clemastin ist ein antiallergischer Wirkstoff aus der Gruppe der Antihistaminika der 1. Generation. Es wird unter anderem zur Behandlung von Heuschnupfen, Nesselfieber, Juckreiz und Hauterkrankungen eingesetzt. Die Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an Histamin-H1-Rezeptoren. Im Gegensatz zu modernen Antihistaminika der 2. Generation löst Clemastin häufiger Müdigkeit und andere unerwünschte Wirkungen aus und muss zweimal täglich statt nur einmal täglich eingenommen werden.

synonym: Clemastinum, Clemastini fumaras PhEur, Clemastinfumarat

Produkte

Clemastin ist in Form von Tabletten und als Injektionslösung im Handel (Tavegyl®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1967 zugelassen.

Das Tavegyl®-Gel ist seit dem Jahr 2010 aufgrund der geringen Nachfrage ausser Handel. Es kann zum Beispiel durch ein Dimetindenmaleat-Gel (Fenistil®) ersetzt werden.

Struktur und Eigenschaften

Clemastin (C21H26ClNO, Mr = 343.9 g/mol) liegt in Arzneimitteln als RR-Clemastinfumarat vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr schwer löslich ist. Es ist ein Methylpyrrolidinderivat und gehört zur Benzhydrylethergruppe.

Wirkungen

Clemastin (ATC R06AA14 ) hat antihistamine und antiallergische Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an Histamin-H1-Rezeptoren. Im Vergleich mit modernen Antihistaminika der 2. Generation ist Clemastin stärker dämpfend (sedierend) und anticholinerg. Es hat eine Wirkdauer von 10-12 Stunden und muss zweimal täglich verabreicht werden.

Wirkmechanismus der Antihistaminika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Tabletten werden in der Regel morgens und abends vor den Mahlzeiten eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind mit zentral dämpfenden Arzneimitteln möglich. Gemäss der deutschen Fachinformation sollten CYP-Hemmer wie Azol-Antimykotika nicht gleichzeitig verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Dämpfung, Schwindel, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit und Verstopfung. Bei Kindern kann es zu paradoxen Erregungszuständen kommen und selten wird ein schneller Herzschlag beobachtet.

siehe auch

Antihistaminika, Heuschnupfen, Nesselfieber

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.4.2024 geändert.
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