Oxycodon


synonym: Oxycodonum, Oxycodoni hydrochloridum PhEur, Oxycodonhydrochlorid, OXC
ProdukteOxycodon ist in Form von Retardtabletten, Kapseln, Schmelztabletten, als Injektionspräparat und Tropfen im Handel (u.a. Oxycontin®, Oxynorm®, Generika). Es wird seit Jahrzehnten medizinisch eingesetzt. In den USA wird es auch fix mit anderen Schmerzmitteln wie zum Beispiel Paracetamol kombiniert (z.B. Percocet®).
Oxycodon ist auch als Fixkombination mit Naloxon erhältlich, um der Entstehung einer Verstopfung entgegenzuwirken, siehe unter → Oxycodon und Naloxon (Targin®).
Struktur und EigenschaftenOxycodon(C18H21NO4, Mr = 315.4 g/mol) liegt im Arzneimittel als Oxycodonhydrochlorid vor, ein weisses, geruchloses, hygroskopisches und kristallines Pulver mit einem salzigen und bitteren Geschmack, das in Wasser leicht löslich ist. Es ist halbsynthetisch von Thebain abgeleitet, einem Inhaltsstoff des Opiums.
Oxycodon (ATC N02AA05 ) hat schmerzlindernde, dämpfende, angstlösende und psychotrope Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren. Oxycodon ist ein reiner Agonist ohne antagonistische Eigenschaften. Es hat eine kurze Halbwertszeit von etwa 4.5 Stunden.
Zur Behandlung mittelstarker bis starker, anhaltender Schmerzen.
DosierungGemäss der Fachinformation. Es stehen sowohl retardierte als auch nicht-retardierte Arzneiformen zur Verfügung. Das Absetzen soll ausschleichend erfolgen, um Entzugserscheinungen zu vermeiden.
MissbrauchWie andere Opioide kann auch Oxycodon aufgrund seiner dämpfenden, angstlösenden, entspannenden und euphorisierenden Effekte als Rauschmittel missbraucht werden und abhängig machen.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenOxycodon wird von CYP2D6 und CYP3A4 metabolisiert. Entsprechende Interaktionen sind möglich. Weitere Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden unter anderem mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, Alkohol, MAO-Hemmern (kontraindiziert), Muskelrelaxanzien und Vitamin-K-Antagonisten beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören zentrale Störungen wie Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen, Blutdruckveränderungen, Bronchospasmen, Atemstörungen, Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Verstopfung, Hautausschlag, Juckreiz und Schwitzen.
Wie andere Opioide kann auch Oxycodon abhängig machen und beim Absetzen können Entzugssymptome auftreten.
Eine Überdosis kann zu einer Atemdepression, einem tiefen Blutdruck und einem Koma führen und ist lebensgefährlich. Als Antidot werden Opioid-Antagonisten eingesetzt.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- King S.J., Reid C., Forbes K., Hanks G. A systematic review of oxycodone in the management of cancer pain. Palliat Med, 2011, 25(5), 454-70 Pubmed
- Olkkola K.T., Hagelberg N.M. Oxycodone: new 'old' drug. Curr Opin Anaesthesiol, 2009, 22(4), 459-62 Pubmed
- Ordóñez Gallego A., González Barón M., Espinosa Arranz E. Oxycodone: a pharmacological and clinical review. Clin Transl Oncol, 2007, 9(5), 298-307 Pubmed
- Riley J., Eisenberg E., Müller-Schwefe G., Drewes A.M., Arendt-Nielsen L. Oxycodone: a review of its use in the management of pain. Curr Med Res Opin, 2008, 24(1), 175-92 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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