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Nachtarbeit Indikationen

Nachtarbeit kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen, unter anderem zu Schlafstörungen, Schlafentzug, Reizbarkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit. Die Ursache liegt darin, dass der Schlaf-Wach-Rhythmus nicht mit dem der inneren Uhr übereinstimmt. Zur Erhöhung der Verträglichkeit gibt es eine Reihe nicht-medikamentöser Empfehlungen. Zu den eingesetzten Arzneimitteln gehören Stimulantien wie Coffein, Schlafmittel und das Schlafhormon Melatonin. Melatonin ist in dieser Indikation bisher nicht zugelassen.

synonym: Schichtarbeit, Nachtschicht, Nachtschichtarbeit, Shift Work Disorder, Schichtarbeiter-Syndrom

Hintergrund

Gemäss dem Arbeitsrecht bezieht sich Schichtarbeit darauf, dass die Arbeitnehmenden gestaffelt und abwechselnd am gleichen Arbeitsplatz arbeiten: „Schichtarbeit liegt vor, wenn zwei oder mehrere Gruppen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen nach einem bestimmten Zeitplan gestaffelt und wechselweise am gleichen Arbeitsplatz zum Einsatz gelangen“. Diese Definition bezieht sich auch auf Arbeit während des Tages. Aus medizinischer Sicht wird unter Schichtarbeit in der Regel Nachtarbeit und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken verstanden.

Nachtarbeit stellt nicht nur für die Arbeitnehmenden, sondern auch für die Arbeitgeber und den Betrieb ein mögliches Risiko dar. So passierten viele der grossen technischen Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte, wie zum Beispiel Tschernobyl, Bhopal und Exxon Valdez, während der Nacht. Nachtarbeit, ihre Dauer und die Arbeitspläne sind sehr heterogen und umfassen Einsätze während des Bereitschaftsdienstes, rotierende Systeme bis zu permanenter Nachtarbeit.

Symptome

Der Nachtarbeit werden eine Reihe gesundheitlicher Beschwerden zugeschrieben, die während der Arbeit (z.B. Müdigkeit) oder der Freizeit (z.B. Schlafstörungen) auftreten können. Dazu gehören Müdigkeit, Konzentrationsmangel, reduzierte Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit oder erhöhtes Schlafbedürfnis, reduzierte Schlafdauer, Verdauungsstörungen, Herzkreislaufstörungen, ein erhöhtes Risiko für Unfälle, emotionale Probleme, sowie Stress und seine negativen Folgen.

Ob Nachtschichtarbeit auch ein längerfristiges gesundheitliches Risiko darstellt, zum Beispiel für die Entstehung bestimmter Krebserkrankungen, wird diskutiert.

Ursachen

Menschen sind biologisch gesehen tagaktiv und ruhen sich nachts, während der Dunkelphase, aus. Die „innere Uhr“ im Hypothalamus gibt uns diesen zirkadianen Rhythmus vor, hält uns tagsüber wach und lässt uns nachts schlafen. Besonders frühmorgens zwischen zirka 2 und 5 Uhr sind wir wenig leistungsfähig und das Schlafbedürfnis erreicht ein Maximum. Ein zweiter Mechanismus sorgt dafür, dass wir insgesamt ausreichend Schlaf erhalten und lässt uns auch tagsüber müde werden, wenn wir zu wenig Erholung erhalten.

Die möglichen Probleme der Nachtarbeit entstehen als Folge der Desynchronisation des zirkadianen Rhythmus. Der Schlaf-Wach-Rhythmus stimmt nicht mit dem der inneren Uhr überein. Nachts, wenn der Arbeitnehmer schlafen möchte, darf er nicht und morgens, wenn er schlafen könnte, gelingt es nicht oder nicht in der ausreichenden Qualität, weil die innere Uhr ihn wachhält. Die übliche Folge ist eine verkürzte Schlafdauer. Die innere Uhr lässt sich zwar umstellen, dies dauert aber einige Tage. Berücksichtigt werden muss zusätzlich der gestörte soziale Rhythmus, der das Beziehungs- und das Familienleben stark beeinträchtigen kann.

Nicht medikamentöse Massnahmen

Aus gesundheitlichen Überlegungen ist es grundsätzlich immer von Vorteil, auf Nachtarbeit zu verzichten.

Zur Erhöhung der Verträglichkeit der Nachtschichtarbeit gibt es eine Reihe von Empfehlungen:

Weitere Tipps finden sich zum Beispiel bei Kuhn (2001, Pubmed ).

Medikamentöse Massnahmen

Stimulantien:

Schlafmittel:

Melatonin:

siehe auch

Melatonin, Jetlag, Melatonin-Rezeptor-Agonisten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.7.2023 geändert.
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