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Eisenchelatoren Arzneimittelgruppen

Eisenchelatoren sind Wirkstoffe für die Behandlung einer Eisenüberladung und einer Eisenvergiftung. Ihre Effekte beruhen auf der Bildung von Komplexen mit den Eisenionen und der Ausscheidung mit dem Urin oder dem Stuhl. Die Arzneimittel werden peroral oder parenteral verabreicht. Häufige mögliche unerwünschte Wirkungen sind gastrointestinale Störungen.

synonym: Eisenchelattherapie, Iron chelation therapy

Produkte

Eisenchelatoren sind in Form von Filmtabletten und als Infusionspräparate im Handel. Dispergierbare Tabletten sind nicht mehr verfügbar. Deferoxamin (Desferal®) wurde in der Schweiz im Jahr 1963 als erster Wirkstoff aus dieser Gruppe zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Eisenchelatoren enthalten funktionelle Gruppen, mit denen sie Eisen komplexieren können. Die Komplexe werden vorwiegend mit den Sauerstoffatomen und bei einen Wirkstoffen zusätzlich mit Stickstoff gebildet. Die Verbindungen unterscheiden sich im Verhältnis, in welchem sie das Eisen an sich binden.

Wirkungen

Eisenchelatoren (ATC V03AC ) bilden mit Eisenionen Komplexe und führen sie der Ausscheidung über die Nieren oder den Stuhl zu. Sie sind sogar in der Lage, Eisen aus den Zellen zu mobilisieren.

Wirkmechanismus der Eisenchelatoren am Beispiel Deferasirox, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung einer Eisenüberladung und einer Eisenvergiftung. Einige sind auch für eine Aluminiumüberladung zugelassen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden peroral oder parenteral (vorzugsweise intravenös) verabreicht. Deferasirox hat den Vorteil, das es nur einmal täglich eingenommen werden muss.

WirkstoffeKontraindikationen

Zu den Gegenanzeigen gehören (abhängig von Produkt):

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden unter anderem mit Antazida auf Aluminiumbasis, Kontrastmitteln und Vitamin C beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Urtikaria, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Blutbildstörungen, Reaktionen an der Verabreichungsstelle, Müdigkeit und Fieber.

siehe auch

Eisen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.6.2023 geändert.
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