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Teufelskralle Phytopharmaka Drogenliste

Zubereitungen aus den Wurzeln der im Süden Afrikas heimischen Teufelskralle Harpagophytum procumbens und Harpagophytum zeyheri werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben. Sie werden zur Behandlung von Schmerzen bei Verschleisserkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Arthrosen), Rückenschmerzen und Verdauungsstörungen eingesetzt. Charakteristische Inhaltsstoffe sind Iridoide wie das Glykosid Harpagosid und das Aglykon Harpagid. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel und Überempfindlichkeitsreaktionen.

synonym: Harpagophytum procumbens, Harpagophytum zeyheri

Produkte

Zubereitungen aus der Teufelskralle sind unter anderem in Form von Tabletten und Kapseln im Handel, welche entweder einen Extrakt oder Pulver enthalten. Die Arzneimittel sind in der Schweiz seit dem Jahr 2005 zugelassen. In Apotheken und Drogerien sind ferner die Arzneidroge, Teufelskrallengel, Urtinkturen und alternative Heilmittel erhältlich. Teufelskralle wird auch als Tierarzneimittel eingesetzt.

Pflanze

Die Teufelskralle Harpagophytum procumbens D.C. und Harpagophytum zeyheri Decne aus der Familie der Sesamgewächse ist im Süden Afrikas in den Savannen der Kalahari heimisch. Die Bezeichnung leitet sich von „harpagos“, griechisch für „Enterhaken“ ab, was Bezug auf die krallige Form der verholzten Früchte nimmt.

Arzneidroge

Teufelkrallenwurzel (Harpagophyti radix) besteht aus den geschnittenen, getrockneten, knollenförmigen, sekundären Wurzeln von Harpagophytum procumbens und/oder Harpagophytum zeyheri. Das europäische Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an Harpagosid.

Die Arzneidroge ist graubraun bis dunkelbraun und hat einen bitteren Geschmack. Aus der Droge wird unter anderem ein alkoholischer Trockenextrakt (Harpagophyti radicis extractum ethanolicum siccum) und ein Pulver (Harpagophyti radicis pulvis) zubereitet.

Inhaltsstoffe

Die charakteristischen Inhaltsstoffe der Wurzel sind die Iridoide. Dazu gehören das Glykosid Harpagosid, das Aglykon Harpagid und Procumbid. Weitere Inhaltsstoffe wie beispielsweise die Flavanoide, Triterpene und Phytosterole sind möglicherweise an den Wirkungen beteiligt.

Wirkungen

Der Teufelskralle (ATC M09AP03 ) werden unter anderem entzündungshemmende, schmerzlindernde, appetitanregende und gallentreibende Eigenschaften zugeschrieben. Als Wirkmechanismus wird die Hemmung von Entzündungswegen angegeben. Ob Teufelkralle in den genannten Anwendungsgebieten tatsächlich klinisch wirksam ist, ist wissenschaftlich nicht abschliessend bewiesen.

Anwendungsgebiete

Zur unterstützenden Behandlung von Schmerzen bei Verschleisserkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Arthrosen), bei Rückenschmerzen sowie als Bittermittel bei dyspeptischen Beschwerden wie Appetitlosigkeit und Völlegefühl.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Zur Zubereitung eines Tees wird die Arzneidroge mit heissem Wasser übergossen und während 8 Stunden stehen gelassen. Die Tagesdosis liegt bei 4.5 g Droge, was ungefähr einem Teelöffel entspricht.

Kontraindikationen

Teufelskralle ist bei Überempfindlichkeit und bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren kontraindiziert. Bei Gallensteinleiden ist die Rücksprache mit dem Arzt erforderlich. Bei akuten Zuständen, die zum Beispiel mit Rötung, Schwellung oder Überwärmung von Gelenken einhergehen, sowie andauernden Beschwerden ist ein Arzt aufzusuchen. Zur Anwendung bei Kindern sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Teufelskrallenextrakt scheint mit P-Glykoprotein und CYP450 zu interagieren. Arzneimittel-Wechselwirkungen können deshalb nicht ausgeschlossen werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Weiter wurde über Kopfschmerzen, Schwindel und allergische Hautreaktionen berichtet. Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen soll die Behandlung abgebrochen werden. Sehr selten wurde bei Diabetes mellitus Typ 1 ein Blutzuckeranstieg beobachtet.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.11.2022 geändert.
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