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Testosterongel für Frauen Arzneimittelgruppen Androgene

Testosteron ist ein natürliches Sexualhormon und ein Wirkstoff aus der Gruppe der Androgene. Es wird bei postmenopausalen Frauen in Form eines transdermalen Gels für die Behandlung einer sexuellen Unlust und für weitere Anwendungsgebiete im Rahmen einer Substitutionstherapie eingesetzt. Das Arzneimittel wird in der Regel auf die äusseren Oberschenkel aufgetragen. In der Schweiz sind derzeit keine Arzneimittel für dieses Anwendungsgebiet zugelassen, deshalb werden Magistralrezepturen hergestellt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören androgene Effekte wie Akne, Haarausfall, eine tiefe Stimme und eine verstärkte Körperbehaarung.Produkte

Testosterongele für Frauen sind in der Schweiz nicht als Fertigarzneimittel im Handel und werden deshalb in Apotheken und Labors als Magistralrezepturen zubereitet. Off-Label werden auch Arzneimittel verwendet, die für Männer vorgesehen sind, wobei die Dosis reduziert werden muss. In Australien ist ein Arzneimittel registriert (Androfeme®).

Siehe auch im Artikel Testosteron (Anwendung bei Männern).

Struktur und Eigenschaften

Testosterongele sind halbfeste Zubereitungen für die transdermale Anwendung, die Gelbildner wie beispielsweise Cellulosederivate und weitere Hilfsstoffe enthalten. Es werden auch liposomale Fertigmischungen verwendet. Die Dosis pro Hub ist geringer als bei den Arzneimitteln, welche für Männer vorgesehen sind. Ein Hub aus dem Dispenser entspricht üblicherweise 3 mg, 4 mg oder 5 mg Testosteron.

Wirkungen

Testosteron (ATC G03BA03 ) hat anabole und androgene Eigenschaften. Es hat zahlreiche Funktionen im Körper und wirkt unter anderem auf die Haut, die Muskeln, das Skelett, das Knochenmark, die Leber, die Nieren und das zentrale Nervensystem. Es ist auch bei Frauen für die natürliche Sexualfunktion wichtig. Die Effekte beruhen auf der Interaktion mit Androgen-Rezeptoren, welche die Genexpression beeinflussen.

Wirkmechanismus der Androgene, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Des Weiteren wird Testosteron zum Östrogen Estradiol metabolisiert, dem weiblichen Sexualhormon.

Bei Frauen wird Testosteron in der Nebennierenrinde, in den Eierstöcken und im peripheren Gewebe gebildet. Die Konzentration nimmt mit zunehmendem Alter und während der Wechseljahre ab.

Testosteron hat eine geringe orale Bioverfügbarkeit und wird deshalb häufig unter Umgehung des Verdauungstrakts verabreicht. Bei der Einnahme gelangt nur ein kleiner Anteil in den systemischen Kreislauf. Die Halbwertszeit beträgt etwa 24 Stunden.

Anwendungsgebiete

Testosterongele werden bei Frauen nach den Wechseljahren insbesondere für die Behandlung einer sexuellen Unlust (Libidoverlust) eingesetzt.

Weitere Anwendungsgebiete sind Antriebsstörungen, eine depressive Verstimmung und kognitive Einschränkungen im Zusammenhang mit den Wechseljahren.

Dosierung

Gemäss der ärztlichen Anweisung. Die Gele werden in der Regel einmal täglich transdermal verabreicht und auf die äusseren Oberschenkel oder das Gesäss aufgetragen.

Die Testosteronspiegel müssen regelmässig kontrolliert werden. Die Effekte können mit einer zeitlichen Verzögerung von 1 bis 2 Monaten eintreten. Testosteron wird auch mit anderen Sexualhormonen kombiniert, also mit Östrogenen und Gestagenen.

Testosteron wurde Frauen in den Untersuchungen auch mit anderen Darreichungsformen verabreicht, zum Beispiel peroral, parenteral oder mit einem transdermalen Pflaster. Eine vaginale Verabreichung wird ebenfalls erwähnt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören androgene Effekte wie Akne, Haarausfall, eine tiefe Stimme und eine verstärkte Körperbehaarung sowie Kopfschmerzen, Blähungen und eine Verstopfung.

Weitere Nebenwirkungen:

siehe auch

Testosteron, DHEA

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.8.2024 geändert.
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