Mumps Indikationen InfektionskrankheitenDer Mumps ist ein Infektionskrankheit, die vom Mumpsvirus verursacht wird. Sie beginnt mit unspezifischen Beschwerden wie Fieber und Krankheitsgefühl und äussert sich häufig in einer schmerzhaften Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Das Virus kann weitere Organe wie die Hoden, den Eierstock, die Bauchspeicheldrüse und das zentrale Nervensystem befallen und selten schwere Komplikationen wie beispielsweise einen Gehörverlust verursachen. Bisher ist keine kausale antivirale Behandlung möglich. Zur Vorbeugung steht ein abgeschwächter Lebendimpfstoff zur Verfügung, der Kleinkindern ab dem 12. Monat insgesamt zweimal verabreicht werden soll (MMR-Impfung).
synonym: Parotis epidemica, Parotitis epidemica, Molli, Ziegenpeter
SymptomeDie Erkrankung beginnt zunächst mit Fieber, Appetitlosigkeit, Krankheitsgefühl, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen und führt typischerweise zu einer schmerzhaften ein- oder beidseitigen Entzündung der Speicheldrüsen. Die Ohrspeicheldrüsen können so stark geschwollen sein, dass die Ohren nach aussen abstehen.
Weitere mögliche Beschwerden und Komplikationen sind eine Entzündung der Hoden, Nebenhoden oder des Eierstocks, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, des Herzmuskels und eine Beteiligung des zentralen Nervensystems mit einer Hirn- oder Hirnhautentzündung und einem Gehörverlust.
Eine Infektion während der frühen Schwangerschaft kann zu einem Abort führen. Häufig sind auch subklinische Infektionen möglich, die symptomlos verlaufen.
UrsachenDie Ursache der Erkrankung ist eine Infektion mit dem Mumpsvirus, einem hochansteckenden, umhüllten, einsträngigen RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviren, das sich in den oberen Atemwegen vermehrt. Es hat eine Affinität zu Drüsen- und Nervengewebe und wird als Tröpfcheninfektion oder bei direktem Kontakt mit belastetem Speichel übertragen. Menschen sind der einzige bekannte Wirt. Die Inkubationszeit liegt bei etwa zwei bis drei Wochen und die Krankheitsdauer bei etwa zwei Wochen. Die Patienten können kurz vor und während dem Auftreten der Symptome ansteckend sein.
DiagnoseDie Diagnose erfolgt in ärztlicher Behandlung anhand des klinischen Krankheitsbildes und mit Labormethoden. Eine Vergrösserung der Ohrspeicheldrüsen kann auch von anderen Infektionskrankheiten, Tumoren, Medikamenten und dem Sjögren-Syndrom verursacht werden.
BehandlungEs wird Bettruhe empfohlen. Da bisher keine kausale Behandlung mit antiviralen Arzneimitteln zur Verfügung steht, erfolgt die Therapie symptomatisch unter anderem mit fiebersenkenden Arzneimitteln und schmerzlindernden Arzneimitteln wie beispielsweise Paracetamol und NSAR. Die Verwendung der entzündungshemmenden Glucocorticoide ist umstritten. Der Einsatz von Interferonen wird in der Literatur erwähnt.
VorbeugungFür die Vorbeugung steht ein Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Mumpsviren zur Verfügung (Virus parotitis vivus). Die MMR-Impfung schützt gegen Masern, Mumps und Röteln, siehe im Artikel MMR-Impfung.
siehe auchMMR-Impfung, Kinderkrankheiten
Literatur- Bundesamt für Gesundheit
- Gross U. Kurzlehrbuch medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 2006
- Gupta R.K., Best J., MacMahon E. Mumps and the UK epidemic 2005. BMJ, 2005, 330(7500), 1132-5 Pubmed
- Hviid A., Rubin S., Mühlemann K. Mumps. Lancet, 2008, 371(9616), 932-44 Pubmed
- MacDonald N., Hatchette T., Elkout L., Sarwal S. Mumps is back: why is mumps eradication not working? Adv Exp Med Biol, 2011, 697, 197-220 Pubmed
- Robert Koch Institut: http://www.rki.de
- Senanayake S.N. Mumps: a resurgent disease with protean manifestations. Med J Aust, 2008, 189(8), 456-9 Pubmed
- Shanley J.D. The resurgence of mumps in young adults and adolescents. Cleve Clin J Med, 2007, 74(1), 42-4, 47-8 Pubmed
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