MMR-Impfung Arzneimittelgruppen ImpfstoffeDer MMR-Impfstoff ist ein Lebendimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln. Er wird Kindern im Alter von 9 Monaten subkutan oder intramuskulär verabreicht. Eine weitere Impfung wird im Alter von 12 Monaten durchgeführt. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Fieber, grippeähnliche Beschwerden und lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen und Rötungen. Komplikationen sind möglich, aber selten.
synonym: MMR-Impfstoff, MMR, Virus morbilli vivus, Virus parotitis vivus, Virus rubella vivus
ProdukteDer MMR-Impfstoff ist als Injektionspräparat im Handel. Die Impfung wird in der Schweiz seit den 1980er-Jahren empfohlen. Einige Präparate enthalten zusätzlich den Windpockenimpfstoff (= MMRV-Impfung).
WirkungenMMR (ATC J07BD52 ) ist ein Lebendimpfstoff bestehend aus abgeschwächten Masern-, Mumps- und Röteln-Viren. Diese Kinderkrankheiten können signifikante Komplikationen verursachen und weltweit wird über zahlreiche Todesfälle berichtet. Der Schutz vor den Erkrankungen liegt zwischen 90 bis 98%.
IndikationenZur aktiven Immunisierung von Masern, Mumps und Röteln.
DosierungGemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Gemäss dem Schweizerischen Impflan soll die erste Impfung im Alter von 9 Monaten und die zweite Impfung im Alter von 12 Monaten durchgeführt werden. Ein Abstand von mindestens einem Monat muss eingehalten werden. Das Arzneimittel wird in der Regel intramuskulär verabreicht.
KontraindikationenDas Arzneimittel ist bei einer Überempfindlichkeit gegen Inhalts- und Hilfsstoffe, bei Fieber, bei einer Immundefizienz und während der Schwangerschaft kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenDer MMR-Impfstoff darf nicht gleichzeitig mit Immunglobulin verabreicht werden. Eine gleichzeitige pädiatrische Impfung (z.B. DTPa-IPV+Hib-Impfung) ist hingegen möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Fieber, grippeähnliche Symptome sowie lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Rötungen, Schmerzen, Bluterguss und Schwellungen. Zur Behandlung des Fiebers kann zum Beispiel ein Paracetamol-Zäpfchen verabreicht werden.
Häufig tritt ein Masernähnlicher Hautausschlag auf. Gelegentlich kann es zu Infektionen, Verdauungsstörungen und Überempfindlichkeitsreaktionen kommen. Komplikationen wie eine Lungenentzündung und eine Mittelohrentzündung sind selten. Es wurde über äusserst seltene Fälle von Hirnentzündungen berichtet. Heute ist bekannt, dass die MMR-Impfung keinen Autismus verursacht, wie in einer wissenschaftlichen Zeitschrift berichtet wurde.
siehe auchDTPa-IPV+Hib-Impfung, Masern, Mumps, Röteln, Fieber bei Säuglingen, Impfstoffe
Literatur- Abdelbaky A.M., Channappa D.B., Islam S. Unilateral epididymo-orchitis: a rare complication of MMR vaccine. Ann R Coll Surg Engl, 2008, 90(4), 336-7 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Bundesamt für Gesundheit BAG, Schweizerischer Impflan
- Burgess M.A. Two dose MMR vaccine schedule. J Paediatr Child Health, 1994, 30(5), 453 Pubmed
- Heller T. Ethical debate: Vaccination against mumps, measles, and rubella: is there a case for deepening the debate? How safe is MMR vaccine? BMJ, 2001, 323(7317), 838-9 Pubmed
- Miller E. MMR vaccine: review of benefits and risks. J Infect, 2002, 44(1), 1-6 Pubmed
- Wellington K., Goa K.L. Measles, mumps, rubella vaccine (Priorix; GSK-MMR): a review of its use in the prevention of measles, mumps and rubella. Drugs, 2003, 63(19), 2107-26 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.