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Interferone Arzneimittelgruppen Therapeutische Proteine

Interferone sind Wirkstoffe aus der Gruppe der rekombinanten therapeutischen Proteine mit antiviralen, antitumoralen und immunmodulierenden Eigenschaften. Es handelt es sich um körpereigene Zytokine, die mit biotechnologischen Methoden hergestellt werden. Interferone werden bei Erkrankungen des Immunsystems wie einer multiplen Sklerose, bei Krebserkrankungen und Infektionskrankheiten verabreicht. Sie werden üblicherweise subkutan gespritzt. Typische unerwünschte Wirkungen sind Reaktionen am Injektionsort und grippeartige Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Müdigkeit und Muskel- und Gelenkschmerzen.

synonym: IFN

Produkte

Interferone sind ausschliesslich als Injektionspräparate im Handel, zum Beispiel in Form von Fertigspritzen. Sie werden im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C gelagert. Entdeckt wurde die körpereigenen Zytokine in den 1950er-Jahren.

Struktur und Eigenschaften

Interferone sind Proteine mit einer Molekülmasse zwischen 15 bis 21 kDa. Sie werden heute mit biotechnologischen Methoden hergestellt. Es existieren verschiedene Typen, darunter die Alpha-, Beta- und Gamma-lnterferone:

Pegylierte Interferone sind mit einer PEG-Kette verbunden und haben eine längere Wirkdauer.

Wirkungen

Interferone (ATC L03AB ) haben antivirale, antitumorale (antiproliferative), antiangiogenetische und immunmodulierende Eigenschaften. Es handelt sich um körpereigene Proteine, die vom Immunsystem unter anderem als Reaktion auf eine Virusinfektion gebildet werden. Interferone binden an Interferon-Rezeptoren an der Zelloberfläche und beeinflussen unter anderem die Genexpression und aktivieren antivirale Enzyme. Die Halbwertszeit nicht pegylierter Wirkstoffe liegt im Bereich von wenigen Stunden. Peginterferone haben hingegen eine längere Halbwertszeit, die beispielsweise 40 bis 80 Stunden beträgt.

Indikationen

Im Folgenden sind die Anwendungsgebiete für die Interferone dargestellt. Nicht alle Vertreter sind für alle Indikationen freigegeben:

Erkrankungen des Immunsystems:

Krebserkrankungen:

Infektionskrankheiten:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden üblicherweise subkutan gespritzt. Für die symptomatische Behandlung der grippeartigen Nebenwirkungen kann Paracetmol verabreicht werden.

WirkstoffeKontraindikationen

Zu den Gegenanzeigen gehören:

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Interferone können die Aktivität der CYP450-Isoenzyme beeinflussen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören (Auswahl):

siehe auch

Therapeutische Proteine

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.3.2024 geändert.
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