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Ibandronat Arzneimittelgruppen Bisphosphonate

Ibandronat ist ein antiresorptiver Wirkstoff aus der Gruppe der stickstoffhaltigen Bisphosphonate, der für die Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen eingesetzt wird. Das Ziel ist eine Erhöhung der Knochendichte und eine Senkung von Brüchen der Wirbelsäule. Bei der oralen Therapie wird einmal pro Monat jeweils am selben Datum eine Tablette morgens nüchtern mit Leitungswasser eingenommen. Die Anweisungen bezüglich der Verabreichung sind genau zu beachten, weil Ibandronat eine sehr tiefe Bioverfügbarkeit hat und die Schleimhäute irritiert. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein Hautausschlag, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe und Muskelsteifheit.

synonym: Acidum ibandronicum, Natrii ibandronas monohydricus, Ibandronsäure, Ibandronic acid, Ibandronate Sodium

Produkte

Ibandronat ist in Form von Filmtabletten (Monatstabletten mit 150 mg Ibandronsäure) und als Injektionslösung im Handel (Bonviva®, Generika). Die Tabletten zur täglichen Einnahme mit 2.5 mg Wirkstoff sind nicht mehr verfügbar.

Dieser Artikel bezieht sich auf die orale und monatliche Osteoporosetherapie. Ibandronat wird auch für die Krebsbehandlung verwendet.

Ibandronat wurde in den USA im Jahr 2003 und in der Schweiz und der EU im Jahr 2004 zugelassen. In einigen Ländern wird es auch als Boniva® vertrieben.

Struktur und Eigenschaften

Ibandronat ist das Natriumsalz und Monohydrat der Ibandronsäure. Es wird deshalb auch als Ibandronat-Natrium-Monohydrat bezeichnet (C9H24NNaO8P2, Mr = 359.2 g/mol). Ibandronat liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser sehr gut löslich ist. Es gehört strukturell zu den stickstoffhaltigen Bisphosphonaten. Bisphosphonate sind Analoge von Pyrophosphat, bei welchen der Sauerstoff zwischen den Phosphaten (P-O-P) durch ein Kohlenstoffatom ersetzt wurde (P-C-P).

Wirkungen

Ibandronat (ATC M05BA06 ) erhöht die Knochendichte und die mechanische Festigkeit des Knochens. Es hemmt die Aktivität der Osteoklasten und reduziert die Knochenresorption. Die Effekte beruhen auf der Affinität zu Hydroxyapatit und auf der Bindung an die Knochenoberfläche. Die Halbwertszeit liegt im Bereich von 10 bis 72 Stunden. Ibandronat wird in den Knochen eingelagert und verbleibt dort jahrzehntelang.

Indikationen

Für die Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen. Zur Senkung des Risikos für Brüche der Wirbelsäule.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal pro Monat und jeweils am selben Tag eingenommen, also beispielsweise am 15. jeden Monats. Bei der Einnahme sind einige wichtige Punkte zu beachten:

Die Gründe für diese Anweisungen sind zum einen die tiefe orale Bioverfügbarkeit, das Risiko für Wechselwirkungen (siehe unten) und zum anderen das Risiko für Schleimhautreizungen.

Damit sich die Patienten an die monatliche Einnahme erinnern, kann ein Eintrag in den Kalender empfohlen werden. Das lange Dosierungsintervall kann einen Vorteil für die Therapietreue darstellen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Ibandronat hat eine sehr tiefe orale Bioverfügbarkeit von nur 0.6 %. Gleichzeitig eingenommene Lebensmittel, Getränke wie Mineralwasser und Milch (Ausnahme: Leitungswasser), Calcium, Aluminium, Magnesium und Eisen können die schlechte Bioverfügbarkeit noch weiter senken.

Ibandronat interagiert nicht mit CYP450-Isoenzymen und wird vorwiegend über die Nieren ausgeschieden. Der nicht in den Körper aufgenommene Anteil wird über den Stuhl eliminiert.

Andere Arzneimittel, welche die Schleimhäute des Verdauungstrakts reizen, können die unerwünschten Wirkungen verstärken.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Checkliste: Einnahme von Ibandronat-Monatstabletten

Download:  Checkliste_Ibandronat.pdf 

siehe auch

Bisphosphonate, Ösophagitis

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.5.2023 geändert.
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