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Aclidiniumbromid Arzneimittelgruppen Bronchodilatatoren Parasympatholytika LAMA

Aclidiniumbromid ist ein langwirksamer Wirkstoff aus der Gruppe der Parasympatholytika mit bronchienerweiternden Eigenschaften, der zur symptomatischen Dauertherapie der COPD eingesetzt wird. Die Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an muscarinischen Rezeptoren in den Atemwegen. Das Arzneimittel wird zweimal täglich inhaliert. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Nasopharyngitis, Nebenhöhlenentzündung, Verschwommensehen, schneller Puls, Husten, Stimmstörung, Durchfall, Mundtrockenheit und Harnverhaltung.

synonym: Aclidinium, Aclidinii bromidum, Aclidinium bromidum, LAS34273

Produkte

Aclidiniumbromid ist als Pulverinhalation im Handel (Eklira® Genuair®). Es wird mit dem Genuair®-Inhalator verabreicht und wurde in der EU und in den USA im Jahr 2012 zugelassen. In der Schweiz kam es im Jahr 2013 in den Handel. In der EU wurde im Jahr 2014 eine Fixkombination mit Formoterol freigegeben (Brimica® Genuair®).

Struktur und Eigenschaften

Aclidiniumbromid (C26H30BrNO4S2, Mr = 564.6 g/mol) ist ein quartäres Ammoniumion und ein Esterderivat von 3-Chinuclidinol. Es liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser nur sehr wenig löslich ist. Die positive Ladung ermöglicht eine tiefe orale Bioverfügbarkeit und einen geringen Übertritt durch die Blut-Hirn-Schranke.

Wirkungen

Aclidiniumbromid (ATC R03BB05 ) hat bronchienerweiternde und parasympatholytische Eigenschaften mit einer langen Wirkdauer. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an muscarinischen Rezeptoren in den Atemwegen. Aclidiniumbromid bindet länger an M3- und kürzer an M2-Rezeptoren. Im Plasma wird es rasch zu einem inaktiven Alkohol- und einem Carbonsäuremetaboliten hydrolysiert. Dadurch wird das Risiko für Nebenwirkungen ausserhalb der Lunge reduziert.

Wirkmechanismus der Parasympatholytika am Muskarin-Rezeptor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zur symptomatischen und bronchienerweiternden Dauerbehandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird in der Regel zweimal täglich inhaliert.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Kombination mit anderen Anticholinergika wird nicht empfohlen. Aclidiniumbromid interagiert nicht mit CYP450.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Nasopharyngitis, Nebenhöhlenentzündung, Verschwommensehen, schnelle Herzfrequenz, Husten, Stimmstörung, Durchfall, Mundtrockenheit und Harnverhaltung.

siehe auch

COPD, LAMA, Ipratropiumbromid, Tiotropiumbromid, Bronchodilatatoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.5.2024 geändert.
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