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Heidelbeeren Phytopharmaka Drogenliste

Die Früchte der Heidelbeere Vaccinium myrtillus aus der Familie der Heidekrautgewächse werden traditionell zur Behandlung von Durchfallerkrankungen und bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums eingesetzt. Sie enthalten Gerbstoffe und Anthocyane und haben adstringierende, entzündungshemmende, antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften. Für die Behandlung werden in der Regel getrocknete Heidelbeeren verwendet, die als Tee zubereitet oder gekaut und mit Flüssigkeit eingenommen werden. Frische Heidelbeeren gelten als gesundes Nahrungsmittel („Superfood“). Sie können bei einem übermässigen Konsum abführend wirken.

synonym: Vaccinium myrtillus, Heubeeren, Blaubeeren, Schwarzbeeren

Produkte

Zubereitungen aus Heidelbeeren sind in Apotheken und Drogerien unter anderem in Form von Tees, Kapseln und als Saft erhältlich. Die Arzneidroge ist als Offenware verfügbar. Heidelbeeren sind ein typischer Bestandteil von Waldbeerenkonfitüren.

Pflanze

Die Heidelbeere Vaccinium myrtillus L. ist ein ausdauernder, tief wachsender Strauch aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), der in Europa heimisch ist. Für die Verwendung als Lebensmittel werden weitere Spezies aus der Gattung Vaccinium verwendet („Blaubeeren“).

Heidelbeere, zum Vergrössern anklicken. Fotos © PharmaWiki

Arzneidroge

Als Arzneidroge werden in der Regel die getrockneten Heidelbeeren (Myrtilli fructus siccus oder Myrtilli fructus) verwendet, die getrockneten, reifen Früchte von Vaccinium myrtillus.

Bei den frischen Heidelbeeren (Myrtilli fructus recens) handelt es sich um die frischen oder tiefgefrorenen, reifen Früchte. Sie haben einen süssen und zusammenziehenden Geschmack.

Heidelbeerblätter (Myrtilli folium) sind weniger gebräuchlich.

Getrocknete Heidelbeeren und Heidelbeerblätter, zum Vergrössern anklicken. Fotos © PharmaWiki

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen der Heidelbeeren gehören:

Wirkungen

Heidelbeeren und ihre Zubereitungen haben adstringierende (zusammenziehende und gerbende), entzündungshemmende, antioxidative, antimutagene, antimikrobielle und kappillarabdichtende (ödemprotektive) Eigenschaften.

AnwendungsgebieteDosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Für eine Tasse Tee werden ein bis zwei Esslöffel getrocknete Heidelbeeren während 10 Minuten mit Wasser gekocht. Anschliessend abseihen. Man kann auch einen bis zwei Teelöffel Heidelbeeren kauen und mit Flüssigkeit einnehmen.

Kontraindikationen

Heidelbeeren sind bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert. Bei länger anhaltendem Durchfall, bei Blut im Stuhl, bei Begleitbeschwerden wie Fieber und bei Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern soll eine ärztliche Abklärung erfolgen. Das Mittel der ersten Wahl bei Durchfall ist die orale Rehydratationslösung. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Gebrauchsinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen vorkommen. Heidelbeeren können den Mundraum, die Zähne und den Stuhl vorübergehend verfärben und Durchfall verursachen.

siehe auch

Beeren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.5.2024 geändert.
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