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Gramicidin Arzneimittelgruppen Antibiotika Polypeptid-Antibiotika

Gramicidin ist ein bakterizider Wirkstoff aus der Gruppe der Polypeptid-Antibiotika, der zur topischen Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten eingesetzt wird, zum Beispiel auf der Haut, am Auge, im Ohr oder im Rachen. Gramicidin ist ein Gemisch linearer Polypeptide, die vom Bodenbakterium Brevibacillus brevis gebildet werden. Die Effekte beruhen auf der Bildung eines Ionenkanals in der Zellmembran der Bakterien, was das Ionengleichgewicht stört und zum Zelltod führt. Gramicidin wird aufgrund seiner hämolytischen Eigenschaften nur lokal und nicht systemisch verabreicht.

synonym: Gramicidinum PhEur, Gramicidin D

Produkte

Gramicidin ist in topisch anzuwendenden Arzneimitteln enthalten, zum Beispiel in Cremen, Salben, Lutschtabletten, Augentropfen und Ohrentropfen. Dabei handelt es sich in der Regel um Kombinationspräparate.

Gramicidin wurde Ende der 1930er-Jahre von René J. Dubos in New York am Rockefeller Institute for Medical Research entdeckt. Es wird deshalb auch als Gramicidin D bezeichnet.

Struktur und Eigenschaften

Gramicidin besteht aus einer Familie antimikrobiell wirksamer, linearer Polypeptide aus D- und L-Aminosäuren, die gewöhnlich mithilfe einer Extraktion aus Tyrothricin gewonnen werden. Der Thyrothricin-Komplex wird aus dem Fermentationsmedium des Bodenbakteriums Brevibacillus brevis Dubos gewonnen.

Die Substanz besteht hauptsächlich aus Gramicidin A1 (C99H140N20O17, Mr = 1882 g/mol), begleitet insbesondere von den Gramicidinen A2, B1, C1 und C2. Gramicidin liegt als weisses, kristallines, geruchloses und schwach hygroskopisches Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Gramicidin (ATC R02AB30 ) hat bakterizide Eigenschaften gegen grampositive Bakterien. Es bildet einen Ionenkanal in der Zellmembran, durch den monovalente Kationen strömen. Dadurch stört das Antibiotikum die Ionenverteilung, was zum Zelltod führt.

Indikationen

Zur lokalen Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Anwendung ist vom Präparat abhängig.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale und allergische Reaktionen. Gramicidin verursacht bei einer systemischen Verabreichung eine Hämolyse und wird deshalb nur lokal appliziert.

siehe auch

Tyrothricin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 14.5.2023 geändert.
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