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Emulsionen Darreichungsformen Dispersionen

Emulsionen sind flüssige oder halbfeste Zubereitungen zur äusserlichen oder innerlichen Anwendung. Es sind disperse Systeme, die aus zwei oder mehreren Phasen bestehen, die miteinander nicht mischbar sind. Mithilfe von Emulgatoren entsteht ein heterogenes Gemisch. Zahlreiche Arzneimittel liegen als Emulsionen vor.

synonym: Emulsio, Emulsiones

Produkte

Zahlreiche Arzneimittel, Kosmetika (Körperpflegeprodukte), Medizinprodukte und Lebensmittel (z.B. Milch, Mayonnaise) liegen als Emulsionen vor.

Struktur und Eigenschaften

Emulsionen sind flüssige oder halbfeste Zubereitungen zu äusserlichen oder innerlichen Anwendung. Es sind disperse Systeme (Dispersionen), in denen zwei oder mehrere flüssige oder halbfeste Phasen durch Emulgatoren verbunden werden, wodurch ein auf mikroskopischer Ebene heterogenes Gemisch entsteht.

Eine Emulsion besteht aus mikrometergrossen Tröpfchen, welche die disperse (innere) Phase darstellen sowie aus der äusseren (kontinuierlichen, geschlossenen) Phase. Sie wird in der Regel unter Bewegung hergestellt, also beispielsweise durch Rühren oder Schütteln. Im engeren Sinn werden nur Mischungen von Flüssigkeiten als Emulsionen bezeichnet.

Hydrophile Phasen (wie Wasser und wässrige Lösungen) und lipophile Phasen (wie zum Beispiel fette Öle oder Kohlenwasserstoffe) sind nicht miteinander mischbar. Es kommt zu einer Phasentrennung, wobei das Fett obenauf schwimmt. Mithilfe eines Emulgators lassen sie sich verbinden, denn dieser ist amphiphil, d.h. er hat sowohl einen hydrophilen als auch einen lipophilen Charakter.

Einfache (klassische) Emulgatoren sind die Salze von Fettsäuren, welche bei einer Verseifung von fetten Ölen oder Fetten mit einer Base wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid entstehen. Es existieren zahlreiche weitere Vertreter, zum Beispiel Natriumlaurylsulfat, Gelatine, die Polysorbate und Lecithin.

Abhängig davon, welche Phase sich aussen und welche sich innen befindet, spricht man von einer Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W) oder einer Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O). Des Weiteren existieren auch sogenannte multiple Emulsionen, z.B. W/O/W und O/W/O. Die Emulgatoren werden entsprechend bezeichnet.

Bei den Emulsionen, welche zur Einnahme bestimmt sind, handelt es sich üblicherweise um O/W-Emulsionen. Dadurch wird der Geschmack des Öls maskiert. Mit Emulsionen kann auch die orale Absorption und damit die Bioverfügbarkeit erhöht werden.

Aufgrund des Wasseranteils der Emulsion wird in der Regel ein Konservierungsmittel benötigt. Denn Wasser ist anfällig für mikrobielle Verunreinigungen.

Emulsionen, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Emulgatoren in einer O/W-Emulsion, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Anwendungsgebiete

Emulsionen kommen in der Pharmazie häufig zur Anwendung, insbesondere für die Herstellung halbfester Arzneimittel, z.B. für Cremen und Lotionen mit oder ohne pharmazeutische Wirkstoffe. Es existieren auch Emulsionen, welche zur Einnahme bestimmt sind und Injektions- und Infusionsemulsionen, zum Beispiel für die parenterale Ernährung.

Unerwünschte Wirkungen

Emulsionen werden aufgrund ihrer heterogenen Natur mit der Zeit oder durch äussere Einflüsse instabil und fallen auseinander. Dies kann sich zum Beispiel in einer Phasentrennung, einem Flocken, Aufrahmen oder in einer Sedimentation äussern. Dadurch büsst die Zubereitung ihre erwünschten Eigenschaften ein.

siehe auch

Emulgatoren, Suspensionen, Lösungen, Schäume, Dispersionen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.11.2023 geändert.
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