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Dimethylsulfoxid (DMSO) Arzneimittelgruppen Antiphlogistika

Dimethylsulfoxid ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antiphlogistika, der zur äusserlichen Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen eingesetzt wird. Er wird unter anderem als Gel, Creme oder mit einem Spray aufgetragen. DMSO hat entzündungshemmende, antioxidative, schmerzstillende, gefässerweiternde, wundheilungsfördernde und antimikrobielle Eigenschaften. Es erhöht zusätzlich die Aufnahme pharmazeutischer Wirkstoffe in die Haut. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen, Hautreaktionen, ein unangenehmer Mund- und Körpergeruch sowie Verdauungsstörungen. DMSO wird in der Chemie auch als aprotisches Lösungsmittel für zahlreiche Substanzen verwendet.

synonym: Dimethylis sulfoxidum PhEur, DMSO

Produkte

Dimethylsulfoxid ist in der Schweiz als Arzneistoff zugelassen und ausschliesslich in Kombination mit anderen Wirkstoffen im Handel. Es handelt sich um Sprays, Gele und Cremen. Die DMSO-Salbe 50 % wird in Apotheken hergestellt.

Der Reinstoff ist in Apotheken und Drogerien erhältlich. Medikamente zur Einnahme sind nicht freigegeben. Der Metabolit → MSM ist als orales Nahrungsergänzungsmittel erhältlich (siehe dort).

Struktur und Eigenschaften

Dimethylsulfoxid (C2H6OS, Mr = 78.1 g/mol) liegt als farblose und geruchlose Flüssigkeit oder als farblose Kristalle vor. Es ist hygroskopisch und mit Wasser mischbar. DMSO soll in einem Glasbehältnis, dicht verschlossen und vor Licht geschützt gelagert werden. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa 18 °C, also innerhalb der Raumtemperatur. Reines DMSO soll nicht in Kontakt mit den Augen und mit der Haut kommen.

Wirkungen

Dimethylsulfoxid (ATC M02AX03 ) hat entzündungshemmende, antioxidative, schmerzstillende, gefässerweiternde, wundheilungsfördernde und antimikrobielle Eigenschaften. Es steigert die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Haut und wird deshalb auch als Penetrationsförderer eingesetzt. Dimethylsulfoxid kann die Freisetzung von Histamin erhöhen.

Dimethylsulfoxid wird im Organismus zu Dimethylsulfid (DMS) und Dimethylsulfon (DMSO2) metabolisiert. DMS wird über die Lunge abgeatmet und über die Haut ausgeschieden - das verursacht unerwünschte Wirkungen. DMSO2 entspricht der Substanz → MSM (Methylsulfonylmethan), die als Nahrungsergänzungsmittel auch eingenommen wird.

Anwendungsgebiete

In Teilen der Alternativmedizin wird DMSO seit den 1980er-Jahren als „Wundermittel“ angepriesen. Davon ist jedoch grosser Abstand zu nehmen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Dimethylsulfoxid wird äusserlich angewandt und soll nicht eingenommen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

DMSO fördert die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Haut. Deshalb sollen auf demselben Hautareal keine anderen Arzneimittel aufgetragen werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen, Hautrötungen, Juckreiz, ein Brennen, ein knoblauchartiger Mundgeruch und Verdauungsstörungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Appetitmangel.

Weil Dimethylsulfid über die Lungen und die Haut eliminiert wird, haben die Patienten unter Umständen einen unangenehmen Mund- und Körpergeruch.

siehe auch

MSM → Weitere Informationen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor (AV) hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.5.2023 geändert.
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