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Cefalexin Arzneimittelgruppen Tierarzneimittel Antibiotika Beta Lactam Antibiotika Cephalosporine

Cefalexin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine, der vorwiegend gegen grampositive Erreger wirksam ist. In der Schweiz sind heute ausschliesslich Tierarzneimittel im Handel. Cefalexin ist ein Breitbandantibiotikum und wird zur Behandlung bakterieller Infektionen bei Hunden, Katzen und Kühen eingesetzt. Die bakterizide Wirkung beruht auf der Störung der bakteriellen Zellwandsynthese. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen und Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und Erbrechen.

synonym: Cefalexinum PhEur, Cephalexin, Cefalexinum benzathinum

Produkte

Cefalexin ist als Tierarzneimittel in Form von Tabletten, Kautabletten und Suspensionen im Handel. Es ist sowohl als Monopräparat (z.B. Cefacat®, Cefadog®), als auch in Kombination mit Kanamycin (Ubrolexin®) erhältlich. In der Schweiz ist es seit dem Jahr 1986 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Cefalexin (C16H17N3O4S , Mr = 347.4 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver vor. Es hat einen charakteristischen Geruch und ist in Wasser gut löslich. Verwendet wird das Monohydrat. Es ist säurestabil und wird im Magen nicht zersetzt. Cefalexin ist ein halbsynthetisches Derivat von Cephalosporin C, das aus der Pilzart Cephalosporium acremonium gewonnen wird. Die Kernstruktur von Cefalexin ist ein β-Lactamring, welcher für die bakterizide Wirkung verantwortlich ist.

Wirkungen

Cefalexin (ATCvet QJ01DB01 , ATCvet QJ51DA01 ) ist bakterizid mit einem breiten Wirkspektrum. Es gehört zur Gruppe der Cephalosporine der 1. Generation und wirkt daher vor allem gegen grampositive Erreger (besonders gegen Staphylococcus intermedius), aber auch gegen einige gramnegative Keime. Zu den empfindlichen Bakterien gehören unter anderem Staphylokokken (auch Penicillinase-produzierende), Streptokokken, Pneumokokken, Clostridien, E. coli, Klebsiellen, Salmonellen und Shigellen. Cefalexin wirkt zeitabhängig und nur auf Erreger, die sich im Wachstum befinden.

Wirkmechanismus der Cephalosporine, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkmechanismus

Die antibakterielle Wirkung beruht auf der Störung der bakteriellen Zellwandsynthese. Die bakterielle Murein-Transpeptidase wird gehemmt, sodass die Quervernetzung des Mureins der Bakterienzellwand verhindert wird. Es kommt zur Schädigung der bakteriellen Zellstruktur. Daraus resultiert ein hoher osmotischer Druck im Innern der Bakterienzelle, der schliesslich zu deren Auflösung führt.

Indikationen

Zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten bei Hunden, Katzen und Kühen.

Hunde und Katzen:

Milchgebende Kühe:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Hunden und Katzen wird Cefalexin oral verabreicht. Die Einnahme sollte mit der Fütterung erfolgen, um Nebenwirkungen wie Erbrechen zu vermeiden. Kühen wird es in die Zitzen (intramammär) gespritzt. Cefalexin wird zweimal täglich gegeben.

Kontraindikationen

Aufgrund von Kreuzallergien ist Cefalexin bei Überempfindlichkeit gegen β-Lactam-Antibiotika kontraindiziert. Dies gilt auch für den Anwender. Der direkte Kontakt mit dem Arzneimittel ist zu vermeiden. Bei einer Resistenz gegen Cefalexin ist mit Kreuzresistenzen gegen andere β-Lactam-Antibiotika zu rechnen. Bei einer chronischen Niereninsuffizienz muss die Dosis angepasst werden bzw. die Abstände zwischen den Verabreichungen verlängert werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Cefalexin darf nicht zusammen mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika wie Tetrazyklinen, Chloramphenicol, Sulfonamiden und Makroliden verabreicht werden, weil dabei die antibakterielle Wirkung beeinträchtigt wird.

Die Kombination von Cefalexin mit Aminoglykosiden, Polymyxin B und Colistin, Methoxyfluran, Furosemid und Etacrynsäure kann zur Verstärkung einer möglichen Nierenschädigung führen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen und Magen-Darm-Beschwerden in Form von gelegentlichem Erbrechen, Durchfall, gesteigertem Speichelfluss, Appetitlosigkeit sowie Teilnahmslosigkeit. Erbrechen und Durchfall können durch die Verabreichung des Arzneimittels zusammen mit dem Futter vermieden werden. Im Fall einer Überdosierung treten hauptsächlich Verdauungsbeschwerden wie Erbrechen und Durchfall auf.

siehe auch

Cephalosporine, Beta-Lactam-Antibiotika, Kanamycin

LiteraturAutorin

Interessenskonflikte: Keine / unabhängig. Die Autorin (IE) hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Review: AV

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.9.2022 geändert.
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