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CGRP-Rezeptor-Antagonisten Arzneimittelgruppen

CGRP-Rezeptor-Antagonisten (Gepante) sind Wirkstoffe, welche für die Vorbeugung und Behandlung der Migräne eingesetzt werden. Sie heben die Effekte des Neuropeptids CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) an ihrem Rezeptor auf, das für die Auslösung von Migräneanfällen mitverantwortlich ist. Die Arzneimittel werden abhängig vom Produkt täglich zur Vorbeugung oder bei Bedarf für die Behandlung verwendet. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Schläfrigkeit, Verstopfung und Müdigkeit. CGRP-Rezeptor-Antagonisten sind Substrate von CYP450-Isoenzymen und von Arzneistofftransportern.

synonym: CGRP-RA, Gepante, CGRP-Antagonisten, Calcitonin Gene-Related Peptide Receptor Antagonists

Produkte

CGRP-Rezeptor-Antagonisten sind aktuell in Form von Tabletten, Schmelztabletten und als Nasenspray im Handel. Der erste Vertreter Ubrogepant wurde in den USA im Jahr 2019 zugelassen. Die Wirkstoffe werden auch als Gepante bezeichnet.

Die verwandten CGRP-Inhibitoren sind monoklonale Antikörper, welche CGRP oder den Rezeptor binden und inaktivieren.

Struktur und Eigenschaften

Im Unterschied zu den CGRP-Inhibitoren handelt es sich bei den CGRP-Rezeptor-Antagonisten um Small Molecules, also niedermolekulare organische Verbindungen. Atogepant und Ubrogepant sind strukturell eng miteinander verwandt.

Wirkungen

CGRP-Rezeptor-Antagonisten sind vorbeugend und therapeutisch gegen die Migräne wirksam. Bei einer prophylaktischen Anwendung reduzieren sie die monatlichen Migränetage. Die Effekte beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus am CGRP-Rezeptor.

CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) ist ein Neuropeptid, das bei der Auslösung von Migräneanfällen eine wichtige Rolle spielt. Es besteht aus 37 Aminosäuren und wird im peripheren und im zentralen Nervensystem exprimiert. Es existieren zwei Isoformen, CGRP-α (Abbildung) und CGRP-β, welche sich in drei Aminosäuren unterscheiden. Beide sind Agonisten am CGRP-Rezeptor.

Sequenz von CGRP, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

CGRP hat stark gefässerweiternde Eigenschaften und spielt bei der Schmerzauslösung sowie bei der neurogenen Entzündung eine zentrale Rolle. Bei Mi­g­rä­ni­kern wurden bei einem Anfall erhöhte CGRP-Werte festgestellt und durch die intravenöse Verabreichung des Peptids lassen sich bei Migränepatienten Anfälle auslösen.

Wirkmechanismus der CGRP-Rezeptor-Antagonisten (Gepante), zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Vorbeugung und Behandlung der Migräne. Nicht alle Wirkstoffe sind für beide Indikationen freigegeben.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden peroral verabreicht. Die Schmelztabletten werden im Mund zergehen gelassen. Der Nasenspray wird in eine Nasenöffnung verabreicht. Für die Therapie werden sie bei Bedarf und für die Vorbeugung täglich eingenommen.

WirkstoffeKontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

CGRP-Rezeptor-Antagonisten sind Substrate von CYP450-Isoenzymen und von Arzneistofftransportern wie BCRP und P-Glykoprotein und können entsprechende Wechselwirkungen verursachen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Schläfrigkeit, Müdigkeit und eine Verstopfung.

siehe auch

CGRP-Inhibitoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.3.2024 geändert.
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