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Nystatin Arzneimittelgruppen Antimykotika Polyene

Nystatin ist ein antimykotischer Wirkstoff aus der Gruppe der Polyene, der für die Behandlung von Infektionen mit Hefepilzen der Gattung Candida im Mund, im Verdauungstrakt, auf der Haut, auf der Schleimhaut und bei einem Scheidenpilz eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Ergosterol und der Ausbildung einer Pore, wodurch die Permeabilität der Zellmembran der Pilze erhöht wird. Die Arzneimittel werden kutan, topisch, peroral und vaginal verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen, allergische Reaktionen und Verdauungsbeschwerden bei der oralen Einnahme. Nystatin wird im Darm kaum absorbiert.

synonym: Nystatinum PhEur

Produkte

Nystatin ist als Suspension zum Einnehmen, als Salbe, Paste, Creme sowie als Kombipackung mit einer Salbe und Vaginaltabletten im Handel (z.B. Mycostatin®, Multilind®, Nystafem®, Topsym® polyvalent). Dabei handelt es sich um Monopräparate und Kombinationspräparate, zum Beispiel mit Dermokortikoiden und topischen Antibiotika. Nystatin wurde in den 1950er-Jahren in Bodenproben entdeckt.

Struktur und Eigenschaften

Nystatin (C47H75NO17, Mr = 926 g/mol) wird von bestimmten Stämmen des Bakteriums Streptomyces noursei mithilfe einer Fermentation gewonnen. Die Substanz besteht zum grössten Teil aus Tetraenen, deren Hauptbestandteil Nystatin A1 ist. Die drei Bestandteile der Mischung sind Nystatin A1, A2 und A3. Nystatin liegt als gelbes bis schwach bräunliches, hygroskopisches Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es ist mit Amphotericin B verwandt und zeigt eine Amphiphilie.

Wirkungen

Nystatin (ATC A07AA02 ) hat antimykotische (dosisabhängig fungistatische bis fungizide) Eigenschaften gegen Candida albicans und verwandte Hefepilze. Die Wirkungen beruhen auf der Bindung an Ergosterol in der Zellmembran der Pilze. Dadurch wird die Zellmembranpermeabilität für Ionen und kleine Peptide erhöht. Nystatin wird im Darm kaum absorbiert. Gegen Bakterien, Protozoen und Viren ist es nicht aktiv.

Wirkmechanismus von Nystatin, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zu den Indikationen gehören:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Nystatin kann abhängig vom Arzneimittel auf der Haut, auf der Schleimhaut, vaginal und peroral verabreicht werden. Die Salben sollen bis zur vollständigen Abheilung aufgetragen werden. Für die Behandlung des Mundsoors wird die Suspension zwischen den Mahlzeiten so lange wie möglich im Mund behalten und mit der Zunge in der Mundhöhle verteilt. Nystatin kann nicht parenteral verabreicht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Die Hilfsstoffe können die Wirksamkeit von Kondomen und Diaphragmen beeinträchtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen, allergische Reaktionen und Verdauungsstörungen bei der peroralen Einnahme. Resistenzen werden nur selten beobachtet.

siehe auch

Mundsoor, Candidamykosen, Antimykotika, Amphotericin B, Scheidenpilz

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 19.1.2025 geändert.
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