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Kurkuma Phytopharmaka Drogenliste

Die Kurkuma Curcuma longa L. aus der Familie der Ingwergewächse ist in Indien und Südostasien heimisch und wird in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin schon lange therapeutisch eingesetzt. Kurkuma ist ein Hauptbestandteil des Curry-Pulvers. Kurkuma wird in Europa traditionell bei Verdauungsstörungen und bei Störungen Leber- und Gallenfunktion verwendet. Als relevante Inhaltsstoffe werden die Curcuminoide und Curcumin angesehen. Kurkumapulver und Curcumin sind unter anderem gallentreibend, antioxidativ, entzündungshemmend, antimikrobiell, schmerzlindernd und antitumoral und können möglicherweise für zahlreiche medizinische Anwendungsgebiete eingesetzt werden. Es sind aber noch Fragen offen.

synonym: Curcuma longa, Curcuma domestica, Curcuma, Gelbwurzel, Gelbwurz

Produkte

Kurkuma ist als Gewürz im Handel. Es ist nebst anderen Pflanzenteilen ein wichtiger Bestandteil des Currypulvers. In Apotheken und Drogerien sind unter anderem Kurkumapulver, flüssige Zubereitungen, Kapseln und Tabletten erhältlich.

Im Pulver ist der aktive Wirkstoff Curcumin enthalten (siehe unten). Der orange-gelbe Farbstoff wird auch als Zusatzstoff für Lebensmittel (E 100) und als kosmetischer Farbstoff (CI 75300) verwendet.

Kurkumapulver, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki

Pflanze

Curcuma longa L. (Curcuma domestica Val.) ist ein Mitglied der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und ist in Indien und Südostasien heimisch.

Arzneidroge

Als Arzneidroge wird das Curcumarhizom (Curcumae longae rhizoma) eingesetzt. Es wird auch als Curcumawurzelstock und - botanisch nicht ganz korrekt - als Curcumawurzel bezeichnet. Kurkuma wird in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin schon lange eingesetzt.

Inhaltsstoffe

Als relevante Inhaltsstoffe werden die Curcuminoide angesehen, zu denen neben Curcumin auch Demethoxycurcumin, Bisdemethoxycurcumin und Cyclocurcumin gehören (Curcumin I bis IV). Auch die Mischung wird als Curcumin bezeichnet.

Curcumin I oder Diferuloylmethan (C21H20O6, Mr = 368.4 g/mol) gibt dem Gewürz seine gelbe Farbe und wird für seine Effekte verantwortlich gemacht. Es ist lipophil und deshalb wasserunlöslich, löst sich aber gut in organischen Lösungsmitteln wie zum Beispiel Ethanol. Es liegt hauptsächlich in der Enol-Form vor (Abbildung). Zu den weiteren Inhaltsstoffen gehören ätherisches Öl und Reservestoffe wie Stärke.

Wirkungen

Kurkuma und Curcumin werden unter anderem gallentreibende, antioxidative, entzündungshemmende, antimikrobielle (Bakterien, Parasiten, Pilze, Viren), schmerzlindernde, antiproliferative, antitumorale und immunmodulierende Eigenschaften zugeschrieben.

Kritisiert wird die geringe Bioverfügbarkeit von Curcumin, welche auf die schlechte Wasserlöslichkeit, die schlechte Absorption, den Metabolismus und die rasche Elimination zurückgeführt wird. Mit der Formulierung und in Kombination mit absorptionsfördernden Substanzen lässt sich die Bioverfügbarkeit leicht erhöhen. Auch die Instabilität der Substanz wird negativ beurteilt (z.B. Nelson et al., 2017).

Anwendungsgebiete

Kurkuma wird in Europa traditionell bei Verdauungsstörungen (Dyspepsie) und bei Störungen der Leber- und Gallenfunktion sowie als Gewürz eingesetzt.

Kurkuma und Curcumin haben aufgrund ihrer vielfältigen Effekte das Potenzial, für zahlreiche Anwendungsgebiete eingesetzt zu werden. Sie wurden unter anderem für die Behandlung einer Arthrose, von Alzheimer, multipler Sklerose, allergischen Erkrankungen, Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen, Schuppenflechte, Krebserkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes untersucht. Es sind aber noch Fragen offen.

Kontraindikationen

Eine vollständige Liste der Vorsichtsmassnahmen liegt uns nicht vor.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen sind möglicherweise mit Antithrombotika wie beispielsweise Acetylsalicylsäure und Clopidogrel möglich, da Curcumin in vitro die Plättchenaggregation hemmt.

Unerwünschte Wirkungen

Kurkuma und Curcumin gelten in der Literatur als gut verträglich. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall.

siehe auch

Nahrungsergänzungsmittel bei einer Arthrose

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.1.2024 geändert.
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