Kürbis


synonym: Cucurbita pepo, Gartenkürbis, Arzneikürbis
ProdukteArzneimittel mit Kürbiskernöl und Kürbissamen sind in Apotheken und Drogerien erhältlich (z.B. Kürbin®, Cucurbitae semen Hänseler/Dixa, Produkte von Morga.
StammpflanzeDer einjährige Gartenkürbis Cucurbita pepo L. aus der Familie der Cucurbitaceae stammt ursprünglich aus Mexiko und wurde im 16. Jahrhundert in Europa eingeführt. Die Pflanze zeichnet sich durch eine grosse Sortenvielfalt aus.
ArzneidrogeAls Arzneidroge werden die Kürbissamen (Kürbiskerne, Cucurbitae semen) verwendet, die reifen, ganzen und getrockneten Samen von Cucurbita pepo. Aus den Samen wird auch ein Pulver hergestellt (Cucurbitae semen pulvis).
InhaltsstoffeZu den Inhaltstoffen gehören:
- Kürbisöl (Kürbiskernöl, Kürbissamenöl, Cucurbitae oleum) mit ungesättigten Fettsäuren
- Kohlenhydrate, Proteine
- Steroide: Phytosterole (delta-7-Sterole)
- Carotinoide
- Vitamin E
- Cucurbitin
- Mineralstoffe, Spurenelemente, z.B. Selen
Den Zubereitungen werden unter anderem entzündungshemmende, antioxidative und leicht antiandrogene Eigenschaften zugeschrieben.
AnwendungsgebieteKürbiskerne und Kürbiskernöl sowie daraus hergestellte Arzneimittel werden traditionell zur Stärkung der Blasenfunktion bei einer Blasenschwäche, einer Reizblase und bei einer gutartigen Prostatavergrösserung mit Beschwerden beim Wasserlassen eingesetzt.
DosierungGemäss der Packungsbeilage. Die Arzneimittel werden zum Beispiel dreimal täglich vor den Mahlzeiten eingenommen. Von den Samen wird die Einnahme 2 Esslöffeln pro Tag empfohlen (10 g). Die Wirkung tritt erst nach längerer Therapiedauer ein.
KontraindikationenDie Produkte sind bei einer Überempfindlichkeit gegen Kürbis und verwandte Pflanzen kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenArzneimittel-Wechselwirkungen sind nicht bekannt.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen und Magen-Darm-Beschwerden.
siehe auchProstatavergrösserung, Hyperaktive Blase
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (D)
- ESCOP
- Hänsel R., Sticher O., Steinegger E. Pharmakognosie - Phytopharmazie. Berlin, Heidelberg: Springer, 1999
- Kommission E Monographie
- Nishimura M., Ohkawara T., Sato H., Takeda H., Nishihira J. Pumpkin Seed Oil Extracted From Cucurbita maxima Improves Urinary Disorder in Human Overactive Bladder. J Tradit Complement Med, 2014, 4(1), 72-4 Pubmed
- Procida G., Stancher B., Cateni F., Zacchigna M. Chemical composition and functional characterisation of commercial pumpkin seed oil. J Sci Food Agric, 2013, 93(5), 1035-41 Pubmed
- Vahlensieck W., Theurer C., Pfitzer E., Patz B., Banik N., Engelmann U. Effects of Pumpkin Seed in Men with Lower Urinary Tract Symptoms due to Benign Prostatic Hyperplasia in the One-Year, Randomized, Placebo-Controlled GRANU Study. Urol Int, 2014 Pubmed
- Wichtl M. Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1997
- Yadav M., Jain S., Tomar R., Prasad G.B., Yadav H. Medicinal and biological potential of pumpkin: an updated review. Nutr Res Rev, 2010, 23(2), 184-90 Pubmed
- http://www.granufink.de
(Produkteseite)
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Fotografien: © PharmaWiki, © Richard Meier
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