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Dosiserhöhung Pharmakokinetik Dosisanpassung

Definition

Bei einer Dosiserhöhung wird die Dosis, also die zu verabreichende Menge eines Arzneimittels, vergrössert. Sind beispielsweise 500 mg des Schmerzmittels Paracetamol nicht ausreichend wirksam, kann von Erwachsenen auch eine Dosis von 1000 mg (1 g) eingenommen werden.

Wird ein Medikament häufiger eingenommen, also beispielsweise 4-mal täglich statt 3-mal täglich, handelt es sich nicht um eine Dosiserhöhung, sondern um eine Verkürzung des Dosierungsintervalls. Das Gegenteil einer Dosiserhöhung ist eine Dosisreduktion.

Weil Medikamente dosisabhängige unerwünschte Wirkungen verursachen, ist es im Allgemeinen ratsam, die tiefste wirksame Dosis zu verwenden.

Die Dosis bezieht sich nicht nur auf perorale Darreichungsformen wie Kapseln und Tabletten, sondern beispielsweise auch auf topische wie Cremen und Salben.

Die Dosis kann nicht beliebig erhöht werden, weil daraus eine (lebens)gefährliche Überdosierung mit einer Vergiftung entstehen kann.

Ob eine Dosiserhöhung zugelassen ist, muss mit der Fach- oder Patienteninformation abgeklärt werden. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten sollen die Patientinnen und Patienten die Dosis in der Regel nicht selbst erhöhen, sondern ausschliesslich in Absprache mit einer Fachperson.

Gründe

Die Dosis wird häufig erhöht, weil das Medikament nicht ausreichend wirksam ist und man sich eine bessere oder schnellere Wirkung verspricht (siehe oben). In seltenen Fällen sinkt die Wirksamkeit bei einer Dosiserhöhung. Ein Beispiel sind die Latanoprost-Augentropfen für die Behandlung eines hohen Augeninnendrucks. Es darf maximal ein Tropfen pro Tag eingeträufelt werden. Es gibt keine Garantie für eine bessere Wirksamkeit bei einer Dosiserhöhung.

Bei der sogenannten Dosistitration wird die Dosis schrittweise (einschleichend) bis zu individuell verträglichen und wirksamen Dosis erhöht. Sie ist zum Beispiel bei einigen Antiepileptika, Antidepressiva und Neuroleptika erforderlich.

Bei der regelmässigen Verabreichung eines Medikaments kann sich eine Toleranz (Gewöhnung) entwickeln. Bei Rauschmitteln oder einer Abhängigkeit erhöhen die Betroffenen die Dosis oft selbst, was gefährlich ist. Bei einer Toleranz müsste die Dosis eigentlich eher reduziert werden oder eine Therapiepause eingelegt werden, damit der Körper wieder empfindlich wird.

siehe auch

Dosis, Überdosierung, Einschleichen, Toleranz, Dosisreduktion, Dosisanpassung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.12.2021 geändert.
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