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Nifedipin Arzneimittelgruppen Calciumkanalblocker Dihydropyridine

Nifedipin ist ein blutdrucksenkender und gefässerweiternder Wirkstoff aus der Gruppe der Dihydropyridine zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Wirkungen beruhen auf der Blockade des Einstroms von Calcium in glatte Muskelzellen. Die Retardtabletten werden in der Regel ein- bis zweimal täglich eingenommen. Nifedipin ist ein Substrat von CYP3A4 und ist deshalb anfällig für Arzneimittel-Wechselwirkungen. Es soll nicht mit Grapefruitsaft verabreicht werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwäche, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Verstopfung, Gefässerweiterung und Ödeme.

synonym: Nifedipinum PhEur

Produkte

Nifedipin ist in Form von Retardtabletten im Handel (Generika). Es wurde erstmals Mitte der 1970er-Jahre zugelassen. Der Vertrieb des Originals Adalat® wurde in der Schweiz im Jahr 2019 eingestellt.

Struktur und Eigenschaften

Nifedipin (C17H18N2O6, Mr = 346.3 g/mol) ist ein Dihydropyridin. Es liegt als gelbes, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Nifedipin ist stark lichtempfindlich.

Wirkungen

Nifedipin (ATC C08CA05 ) hat blutdrucksenkende und gefässerweiternde Eigenschaften und entspannt die glatte Muskulatur. Die Wirkungen beruhen auf der Blockade des Einstroms von Calcium in die glatten Gefässmuskelzellen durch Inhibition der spannungsabhängigen Calciumkanäle vom L-Typ. Calcium ist der Auslöser für die Kontraktion der glatten Muskelzellen.

Wirkmechanismus der Calciumkanalblocker, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Off-Label wird Nifedipin häufig auch als Wehenhemmer verwendet. In Form einer Nifedipincreme wird es gegen Analfissuren eingesetzt. Ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet sind Frostbeulen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Retardtabletten werden in der Regel ein- bis zweimal täglich eingenommen. Sie sollen nicht mit Grapefruitsaft verabreicht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Nifedipin wird im Darm und der Lebere von CYP3A4 metabolisiert und unterliegt einem hohen First-Pass-Metabolismus. Deshalb treten Wechselwirkungen mit CYP-Inhibitoren (z.B. Grapefruitsaft) und CYP-Induktoren (z.B. Rifampicin) auf. Weitere Interaktionen sind möglich (vgl. Fachinformation).

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Schwäche, ein Unwohlsein, Kopfschmerzen, eine Verstopfung, eine Gefässerweiterung, ein Flush und Ödeme.

siehe auch

Dihydropyridine, Nifedipincreme, Frostbeulen, Wehenhemmer

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 15.5.2024 geändert.
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