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Abacavir Arzneimittelgruppen HIV-Medikamente Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI)

Abacavir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Reverse-Transkriptase-Inhibitoren zur Behandlung von Infektionen mit dem HI-Virus. Die Eigenschaften beruhen auf der Hemmung des Enzyms Reverse-Transkriptase, welches virale RNA in DNA umschreibt und für die Virusvermehrung von zentraler Bedeutung ist. Die Arzneimittel werden ein- bis zweimal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Erbrechen und Schlafstörungen. Abacavir kann eine lebensgefährliche Hypersensitivitätsreaktion verursachen.

synonym: Abacavirum, Abacaviri sulfas, Abacavirsulfat, Abacaviri hydrochloridum monohydricum, Abacavirhydrochlorid-Monohydrat

Produkte

Abacavir ist in Form von Filmtabletten und als Lösung zum Einnehmen im Handel (Ziagen®, Kombinationspräparate, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1999 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Abacavir (C14H18N6O, Mr = 286.3 g/mol) liegt in Arzneimitteln unter anderem als Abacavirsulfat vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Es ist ein Prodrug, das in den Zellen zu Carbovirtriphosphat metabolisiert wird, einem Analogon von Deoxyguanosin-5′-triphosphat (dGTP).

Wirkungen

Abacavir (ATC J05AF06 ) hat antivirale Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Reversen Transkriptase des HI-Virus, welche die virale RNA in DNA umschreibt und bei der Virusvermehrung eine zentrale Rolle hat. Abacavir verhindert die Integration der viralen DNA in das Wirtszellgenom.

Angriffspunkte der HIV-Medikamente im HIV-Replikationszyklus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung von HIV-Infektionen im Rahmen einer antiretroviralen Kombinationstherapie.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden ein- bis zweimal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Abacavir wird hauptsächlich von der Alkoholdehydrogenase und durch eine Glucuronidierung metabolisiert und interagiert im Unterschied zu anderen HIV-Medikamenten nicht mit CYP450.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Erbrechen und Schlafstörungen. Abacavir kann ein lebensgefährliche Hypersensitivitätsreaktion verursachen, welche verschiedene Organe betrifft und von Fieber und einem Hautausschlag begleitet ist.

siehe auch

Reverse-Transkriptase-Inhibitoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.5.2023 geändert.
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