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Zanamivir Arzneimittelgruppen Antiviralia Neuraminidasehemmer

Zanamivir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Neuraminidasehemmer, der für die Vorbeugung und Behandlung der Grippe eingesetzt wird. Die Wirkungen beruhen auf der Inhibition des Enzyms Neuraminidase auf der Oberfläche der Viren. Durch die Hemmung der Vermehrung der Viren verkürzt Zanamivir die Dauer und den Schweregrad der Erkrankung. Das Medikament sollte so früh wie möglich, bei den ersten Anzeichen einer Grippe angewendet werden. Im Gegensatz zu Oseltamivir (Tamiflu®) kann Zanamivir nicht als Tablette eingenommen werden, sondern wird mit einem Diskhaler inhaliert. Die Inhalation wird therapeutisch zweimal täglich während 5 Tagen durchgeführt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören grippeähnliche Symptome und Verdauungsstörungen.

synonym: Zanamivirum

Produkte

Zanamivir ist als Diskhaler zur Pulverinhalation im Handel (Relenza®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1999 zugelassen.

Zanamivir ist weit weniger bekannt als Oseltamivir (Tamiflu®), was wahrscheinlich vor allem mit der komplizierteren Verabreichung zusammenhängt.

Struktur und Eigenschaften

Zanamivir (C12H20N4O7, Mr = 332.3 g/mol) liegt als weisses Pulver vor. Es hat im Unterschied zu Oseltamivir eine tiefe orale Bioverfügbarkeit von nur 2 % und wird deshalb inhaliert und nicht peroral verabreicht.

Wirkungen

Zanamivir (ATC J05AH01 ) hat antivirale Eigenschaften gegen Grippeviren. Es reduziert die Dauer und den Schweregrad der Erkrankung. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der viralen Neuraminidase und damit der Replikation des Virus. Die Neuraminidase ist auf der Oberfläche der Grippeviren für die Freisetzung neu gebildeter Viren aus infizierten Zellen und somit für die weitere Verbreitung infektiöser Viren im Organismus von zentraler Bedeutung.

Angriffspunkte der antiviralen Medikamente im Replikationszyklus des Influenzavirus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zur Vorbeugung und Behandlung der Grippe (Influenza A und B).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel soll so früh wie möglich angewendet werden, am besten innert 36 Stunden nach Beginn der Symptome. Das Arzneimittel wird mit einem Diskhaler inhaliert (siehe dort). Die Inhalation wird therapeutisch zweimal täglich während 5 Tagen durchgeführt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen gelten als unwahrscheinlich. Andere inhalativ verabreichte Medikamente sollen vor der Anwendung von Zanamivir verwendet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören nasale Symptome, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Halsschmerzen, Unwohlsein, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Muskelschmerzen, Fieber, Ohren-, Nasen- und Halsinfektionen, Bronchitis und Husten.

siehe auch

Grippe, Schweinegrippe, Oseltamivir, Neuraminidasehemmer, Diskhaler

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.12.2023 geändert.
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