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Tryptophan Arzneimittelgruppen Aminosäuren

L-Tryptophan ist eine essenzielle aromatische Aminosäure, die im zentralen Nervensystem zum Neurotransmitter Serotonin und zum Schlafhormon Melatonin biotransformiert wird. Serotonin hat einen Einfluss auf den Schlaf und die Stimmung. In Deutschland ist Tryptophan als Arzneimittel für die Behandlung von Schlafstörungen zugelassen. Weitere mögliche Anwendungsgebiete wurden in der Literatur beschrieben, z.B. Depressionen und Übergewicht. Tryptophan wird etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, Kopfschmerzen, eine Lichtempfindlichkeit, Dämpfung und ein tiefer Blutdruck. Tryptophan darf nicht mit serotonergen Arzneimitteln kombiniert werden, weil daraus ein Serotoninsyndrom resultieren kann. Weitere Wechselwirkungen wurden beschrieben.

synonym: Tryptophanum PhEur, L-Tryptophan, Trp, W

Produkte

In der Schweiz ist Tryptophan als Nahrungsergänzungsmittel zum Beispiel in Form von Kapseln im Handel.

Struktur und Eigenschaften

L-Tryptophan (C11H12N2O2, Mr = 204.2 g/mol) ist eine essenzielle aromatische Aminosäure, die von Indol abgeleitet ist. Sie liegt als weisses, kristallines oder amorphes Pulver vor, das in Wasser wenig löslich ist.

Wirkungen

Tryptophan (ATC N06AX02 ) hat schlaffördernde und serotonerge Eigenschaften und kann die Stimmung beeinflussen. Es ist unter anderem ein Vorläufer der Neurotransmitter Serotonin und Melatonin. Tryptophan überwindet die Blut-Hirn-Schranke und wird über 5-Hydroxytryptophan zu Serotonin metabolisiert.

Synthese des Neurotransmitters Serotonin aus Tryptophan, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Tryptophan ist in Deutschland für die Behandlung von Schlafstörungen zugelassen.

Daneben existieren weitere Anwendungsmöglichkeiten wie beispielsweise Depressionen und andere psychiatrische Störungen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Erwachsene nehmen eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen 1000 mg bis 2000 mg ein. Für Nahrungsergänzungsmittel kann die empfohlene Dosis tiefer sein.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit Antiepileptika, Antihypertonika, Levodopa, Opioiden, Dextromethorphan und Psychopharmaka wie z.B. SSRI, SSNRI, MAO-Hemmer, Benzodiazepinen, Lithium, trizyklischen Antidepressiva und Phenothiazinen beschrieben. Bei der gleichzeitigen Anwendung anderer serotonerger Arzneimittel kann ein Serotoninsyndrom entstehen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, Kopfschmerzen, eine Lichtempfindlichkeit, Dämpfung, nachwirkende Müdigkeit und ein tiefer Blutdruck.

siehe auch

Serotoninsyndrom, Oxitriptan, Schlafmittel, Schlafstörungen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.5.2024 geändert.
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