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Propiverin Arzneimittelgruppen Parasympatholytika / Calciumkanalblocker

Propiverin ist ein spasmolytischer und anticholinerger Wirkstoff, der für die symptomatische Behandlung einer Reizblase eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an muscarinischen Acetylcholin-Rezeptoren und der Blockade spannungsabhängiger Calciumkanäle. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Müdigkeit und Erschöpfung. Propiverin ist ein Substrat von CYP3A4 und FMO1 und 3.

synonym: Propiverinum, Propiverini hydrochloridum, Propiverinum hydrochloridum, Propiverinhydrochlorid

Produkte

Propiverin wurde in der Schweiz im Jahr 2020 in Form von Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung zugelassen (Mictonorm®). Später wurden auch Dragees registriert (Mictonet®).

Es handelt sich um einen älteren Wirkstoff, der zum Beispiel in Deutschland schon früher erhältlich war.

Struktur und Eigenschaften

Propiverin (C23H29NO3, Mr = 367.5 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Propiverinhydrochlorid vor. Aktive Metaboliten sind an den Effekten beteiligt. Die Muttersubstanz ist Atropin.

Wirkungen

Propiverin (ATC G04BD06 ) hat spasmolytische und anticholinerge (antimuscarinische) Eigenschaften. Die Effekte beruhen einerseits auf der Hemmung des Calciumeinstroms in die glatten Muskelzellen der Harnblase durch Inhibition spannungsabhängiger Calciumkanäle von L-Typ. Andererseits ist Propiverin auch ein Antagonist an muscarinischen Acetylcholin-Rezeptoren.

Wirkmechanismus der Parasympatholytika am Muskarin-Rezeptor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die symptomatische Behandlung einer hyperaktiven Blase (Reizblase). Dazu gehören eine Harninkontinenz, eine erhöhte Miktionsfrequenz und ein imperativer Harndrang.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Propiverin ist ein Substrat von CYP3A4, FMO1 und 3. Wechselwirkungen wurden mit den folgenden Wirkstoffen beschrieben:

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Akkommodationsstörungen, Sehstörungen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Müdigkeit und Erschöpfung.

siehe auch

Parasympatholytika, Calciumkanalblocker, Hyperaktive Blase

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.5.2023 geändert.
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