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Adrenalin-Autoinjektor Arzneimittelgruppen Sympathomimetika Adrenalin

Ein Adrenalin-Autoinjektor ist ein Arzneimittel zur einfachen Selbstverabreichung von Adrenalin. Es wird zur notfallmässigen Selbstbehandlung von Anaphylaxien eingesetzt, also beispielsweise nach einem Insektenstich. Das Arzneimittel wird in den Oberschenkelmuskel injiziert. Adrenalin wirkt allen Beschwerden der Anaphylaxie entgegen. Unerwünschte Wirkungen sind sehr selten.

synonym: Adrenalinpen, Allergie-Notfallspritze, Adrenalin-Fertigspritze

Produkte

Adrenalin-Autoinjektoren sind in der Schweiz von verschiedenen Anbietern im Handel. Der EpiPen® ist seit dem Jahr 1997 zugelassen.

Entwickelt wurden solche Spritzen ursprünglich für die Armee für die Verabreichung von Gegengiften gegen chemische Waffen (in der Schweiz z.B. ComboPen®).

Als Alternative wurde im Jahr 2024 ein Adrenalin-Nasenspray zugelassen (neffy®).

Adrenalin-Autoinjektor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Struktur und Eigenschaften

Adrenalin (C9H13NO3, Mr = 183.2 g/mol) liegt im Arzneimittel als Base oder in Form des Salzes Adrenalintartrat vor.

Wirkungen

Adrenalin (ATC B02BC09 ) hat sympathomimetische Eigenschaften. Es wirkt allen Beschwerden der Anaphylaxie entgegen: Es erweitert die Bronchien, verengt die erweiterten Gefässe, erhöht den Blutdruck und ist gegen die Verdauungsbeschwerden wirksam. Die Wirkungen beruhen auf der unselektiven Bindung an α- und β-Rezeptoren.

Indikationen

Zur notfallmässigen Selbstbehandlung bei Anaphylaxien.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Patienten mit einem Anaphylaxierisiko sollen die Spritze für den Notfall immer bei sich tragen. Die übliche Dosis beträgt 1 Spritze intramuskulär in den äusseren Oberschenkel. Falls die Wirkung zu wenig ausgeprägt ist, kann eine zweite Spritze nach 5 bis 15 Min. erneut verabreicht werden. Deshalb wird empfohlen, dass die Allergiker zwei Autoinjektoren bei sich tragen. Adrenalin hat eine kurze Halbwertszeit.

Es ist zu beachten, dass sich die einzelnen Produkte in ihrer Anwendung unterscheiden. Deshalb verweisen wir für die korrekte Verabreichung auf die Packungsbeilage und die Arzneimittel-Fachinformation.

Wichtige Hinweise:

 Epipen Bestaetigung.pdf   Anapen Bestaetigung.pdf 

Kontraindikationen

Bei einer lebensbedrohlichen Anaphylaxie bestehen keine absoluten Kontraindikationen. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen sind mit Antiarrhythmika, trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern, Insulinen und Betablockern möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen treten sehr selten auf. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Hyperglykämie, zentrale Störungen, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Zittern, Schwindel, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Kältegefühl in den Extremitäten, Blutdruckanstieg, Atembeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluss, Schwitzen, Schwäche und Reaktionen an der Injektionsstelle.

siehe auch

Adrenalin, Insektenstiche, Notfallmedikamente, Autoinjektoren, Adrenalin-Nasenspray, Anaphylaxie

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.8.2024 geändert.
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